Spatenstich für Internatsumbau
Foto und Text von HEIDI HINRICHS. Es war ein Geschenk an die scheidende Schulleiterin Petra Palenzatis, dass gestern der erste Spatenstich zum Verbindungsbau für die Internatsgebäude des Niedersächsischen Internatsgymnasiums vollzogen wurde. Der Bau wird 1,5 Millionen Euro kosten. Darin enthalten sind neben den Verbindungstrakten auch Modernisierungsarbeiten an den vorhandenen Gebäuden, in denen die Schüler beispielsweise von den Inseln ihre Zimmer haben.
Gestern hatte die Pädagogin, die für sechs Jahre für die Arbeit an der Deutschen Schule in Washington beurlaubt ist, ihren letzten Arbeitstag in Esens. Sie freute sich sichtlich, dass sie zum Startschuss der Bauarbeiten, die in den nächsten Wochen beginnen, noch dabei sein konnte und dankte dem SPD-Landtagsabgeordneten Holger Heymann, dass er sich für dieses Projekt stark gemacht hatte.
„Das Land braucht diese Schule“, meinte Petra Palenzatis gestern. Die Schüler, die im Internat wohnen, brauchten die familiäre Atmosphäre. Gleichzeitig gehe die Zeit aber auch weiter. Um inklusiv zu beschulen, brauche das NIGE unbedingt räumliche Veränderungen. Es gäbe bisher kein Krankenzimmer und keine Räume für Sozialpädagogen. Auch sei künftig ein Einzelzimmer notwendig, damit erkrankte Kinder sich dort auskurieren können. Die Verbindungstrakte ermöglichen, dass der Nachtdienst bald innerhalb des Gebäudes untergebracht wird. Jedem Tag folgt während der Schulzeit ab 23 Uhr auch eine Nachtschicht im Internatsgebäude des NIGE Esens. Schüler haben auch während der Nacht plötzlich Bauch- und vor allem Heimweh. Dann kommt der Nachtdienst. Über das dunkle und in manchen Nächten stürmische Gelände huschen die meist weiblichen Mitarbeiterinnen des Nachtdienstes wie zum Beispiel Internatskoordinatorin Rena Bischoff zu ihren Schützlingen.
Diese „Nachtwanderungen“ werden künftig der Vergangenheit angehören, denn der Bau des Verbindungstraktes zwischen den Internatsgebäuden mit den Doppelzimmern der Schüler wird in den nächsten Wochen starten.
„Dann kann man bequemer auch mal öfter bei dem Schüler vorbeigucken, wie eine Mutter das eben macht. Schauen, ob es besser geht“, beschreibt Rena Bischoff die alltägliche Situation.
Petra Palenzatis, die gestern ihren letzten Tag als Schulleiterin hatte, ist sich auch sicher, dass aufgrund der baulichen Veränderungen mit Krankenzimmer mit Einzelbelegung und den Modernisierungen künftig auch Schüler aufgenommen werden können, die jünger sind als Kinder der neunten Klasse. Zurzeit werden diese nämlich nicht im Internat aufgenommen. Die Schule hat zum nächsten Schuljahr wie im vergangenen Jahr 130 Schüler. „Ich bin sehr dankbar, dass dieser Bau kommt. So kann diese Schule auch in Zukunft ihre Funktion halten“, meint Petra Palenzatis.