Studienfahrt Sorrent 2010
„Buongiorno Sorrento“
Am 26. September ging es um 23:00Uhr los. Aus dem kalten Ostfriesland fuhren wir mit dem Bus zuerst in Richtung Ruhrpott, um von dort aus vom Flughafen Köln-Bonn der Sonne entgegen zu fliegen. Für viele von uns war es der erste Flug und allein das schon etwas besonderes. Nachdem das Busunternehmen Edzards Reisen uns sicher am regnerischem Flughafen abgeliefert hatte, stieg die Aufregung bei allen merklich. In ein paar Stunden sollten wir schon in Bella Italia gelandet sein und die Sonne in Sorrent genießen können. In den frühen Morgenstunden erreichten wir nach einem ruhigen Flug den Flughafen Neapel um von dort aus die Reise mit dem Bus, der von Senior Gioffi geführt wurde, fortzuführen. Schon bei dieser Bustour drehte sich bei einigen von uns der Magen um Doch zum Glück wussten wir in diesem Moment noch nicht, was uns in den nächsten Tagen noch an abenteuerlichen Fahrten bevorstand. Nachdem wir unbeschadet im Camping-Dorf angekommen waren, erkundeten wir zunächst die Umgebung, da wir noch nicht in die Hütten konnten. Gegen Mittag konnten wir dann völlig übermüdet die Hütten beziehen. Jetzt hatten wir Zeit unser Heim für die nächsten sieben Tage gemütlich und liebevoll einzurichten. Das Panorama von den Verandas inmitten von zahlreichen Olivenbäumchen war atemberaubend, da man auf das Mittelmeer und dessen Bewohner blicken konnte. Abends führten uns Michael und Elise noch durch die Stadt Sorrent und zeigten uns einige Sehenswürdigkeiten. Im Entenmarsch folgten wir Papa Ente (Michael). Wieder zurück in der Herrbergen fielen wir alle völlig übermüdet in unsere Butzen. Um neun Uhr war für alle Schicht im Schacht!
Nach einem Frühstück mit knackigen Brötchen machten wir uns gestärkt auf den Weg zur Villa Oplontis. Uns beeindruckte, dass die Villa mitten in einem Wohngebiet ausgegraben worden war und sogar Häuser dafür abgerissen wurden. In dieser Villa waren noch viele Fresken („dicke Tapeten“) gut erhalten. Abends sammelten viele von uns in den Hütten erste kulinarische Erfahrungen, wenns ums Kochen ging. Alle schafften es dann aber doch., mehr oder weniger satt zu werden.
Am nächsten Tag stand uns eine anstrengende Wandertour bevor. Gerade für Ostfriesen wie uns ist es ungewohnt schon eine leichte Steigung zu bewerkstelligen. Da kam der Vesuv gerade recht, um uns auch das Wandern näher zu bringen. Zunächst besuchten wir allerdings Herculaneum, welche eine Antike Stadt ist, die durch einen Vesuvausbruch im Jahre 79 n.Chr. von der Aschewolke verschüttet wurde. Heutzutage liegen deren Überreste ca. 20-30 Meter tiefer. Der Besuch der Thermen war für Michael das Highlight des Tages, da er diese in seinem ganzen Leben noch nie zu Gesicht bekommen hat. Danach folgte der Aufstieg zum Vesuv, wo schon allein die Busfahrt lebensgefährlich war und wir wieder mal den Fahrstil der Italiener zu spüren bekommen haben (im 5. Gang durch den Kreisverkehr, die Tachoanzeige war kaputt!!!) Im Angesicht mit dem Tod hofften wir nur noch, dass sich diese Fahrt lohnen würde. Nach einem kurzen Fußmarsch, bei dem gutes Schuhwerk sehr angebracht war, erreichten wir den Krater und hatten durch diesen Ausblick die Busfahrt und den Aufstieg schon wieder vergessen. Die nächste Todesangst folgte jedoch zugleich, denn der Krater dampfte. Doch Michael und Elise beruhigten uns.
Im Campingdorf angekommen legten wir alle erstmal ein Päuschen ein bevor sich einige von uns in die Stadt begaben wiederum andere stellten noch einmal ihre Kochkünste unter Beweis.
Ein Höhepunkt unserer Fahrt war der Besuch von Capri. Dies ist eine kleine Insel direkt gegenüber vom Capo di Sorrento. Unser Bötchen legte direkt vom Strand des Campingdorfes ab. Auf die schlimmsten Wellen gefasst stellte sich die Fahrt doch als sehr gemütlich dar.
Gleich nach der Ankunft machten wir uns auf den Weg zur Villa des Tiberius. Schon auf dem Weg dorthin stellten alle anhand der Geschäfte fest, dass wir uns auf einer Insel der Gutbetuchten befanden. Nach einer gefühlten Umrundung der Insel und einigen „Stunden“ Fußmarsch kamen wir oben an. Von dort aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Mittelmeer und auf die Insel ansich. Nachdem wir eine kurze Rast gemacht hatten umrundeten wir die Insel erneut um es uns unten am Strand gemütlich zu machen. Wir genossen das herrliche Wetter, den Strand und das Meer, welches in der Sonne blau schimmerte. Natürlich ließen wir es uns auch nicht nehmen das Italienische Eis wie schon die Tage zu vor zu „testen“. Denn nur so konnten wir uns wirklich sicher sein, dass das Italienische Eis das Beste ist und unter keinen Umständen mit dem in Deutschland zu vergleichen ist.
Auf der Rückfahrt mit dem Boot machte eine von uns den Fehler einen Liter Wasser zu trinken bevor sie auf das Schiff ging. Dies war ihr auf dem Boot 20 Minuten später deutlich anzumerken, da die Blase zu platzen drohte. Erst kurz vor Ankunft brachten einige in Erfahrung, dass es auch eine Bordtoilette gab, welche sich als die Beste und Schönste in ganz Sorrent und Umgebung darstellte. Nach einem ereignisreichen Tag waren alle froh abends noch kurz im Mittelmeer und im Pool baden zu können. Vom Meer aus konnte man den Vesuv auf der anderen Seite sehen.
Samstags begannen wir unsere Tour mit einer Zugfahrt und kamen 1 ½ Stunden später in Neapel an. Man muss sich die Situation etwa so vorstellen: Anfangs alles nach Plan und durchstrukturiert. Folge den Lehrern hieß die Devise. Unser Ziel des Nationalmuseums war somit schnell erreicht. Das Nationalmuseum ist ein großes Gebäude mit einer schönen Architektur und einer großen Sammlung z.B an Fresken,Gegenständen aus Pompei und anderen Ausgrabungsorten. Uns beeindruckten die großen Statuen, welche gefühlte 100 Meter groß waren und uns stellte sich die praktische Frage, wie diese ins Gebäude geschafft wurden. Die Erotikaausstellug war leider geschlossen. Als zweiter Programmpunkt stand der Besuch des Hausbergs an von wo aus man einen herrlichen Blick über ganz Neapel hatte. Ein Kloster auf dem Berg bot eine unglaubliche Sammlung an Krippen, welche die Geburt Jesus darstellten. Beeindruckend waren zudem die Räumlichkeiten und der Garten des Klosters. Jetzt begann das Abenteuer. Nach einer kurzen Einführung in den Stadtplan machten sich 24 kleine Ostfriesen und Ostfriesinnen auf in den Kampf um den Bahnhof zu erreichen. Eigentlich war noch eine ausgiebige Shopping-Tour geplant, welche aber nach kurzer Zeit abgebrochen wurde und es nur noch ein Ziel gab: Den Bahnhof . Doch auch diese eigentlich nicht anspruchsvolle Aufgabe stellte sich als fast unbezwingbar dar. Dies könnte daran liegen, da es in Esens weit einfacher ist seinen Orientierungssinn zu benutzten, um an sein Ziel zu gelangen.
Nach einer Stunde, einigen Diskussionen, vielen Gesprächen, bei denen wir es geschafft hatten, sogar Polizisten zu verwirren, kamen wir tatsächlich am Bahnhof an und fuhren wieder sicher zurück nach Sorrent. Am Sonntag stand der Besuch der bekanntesten Sehenswürdigkeit auf der Tagesordnung. Der Besuch der verschütteten und wieder ausgegrabenen Stadt Pompei. In der Stadt war viel zu sehen und auf dem Weg durch die Straßen von Pompei fühlte man sich in die Antike Zeit zurückversetzt. Nicht nur die Arena, das Theater und die Zebrastreifen,sondern auch viele Kleinigkeiten wie die Spurrillen der Wagen in den Straßen oder die Küche eines Hauses waren sehr interessant.
Unsere Studienfahrt näherte sich allmählich dem Ende. Am letzten Tag stand einen Bustour nach Amalfi an. Bei der sich bei einigen von uns wiedermal der Magen umdrehte und man nur durch Reisekaugummis gerettet werden konnte.
Die Bustour führte direkt an der Asmalfiküste entlang und brachte dem Atem teilweise zum stocken, da man dachte der Bus würde jeden Moment ins Meer „plumpsen“. Doch im Endeffekt stellte sich die Italienische Fahrweise doch noch als sicher dar. In Amalfi besuchten wir eine Kirche, welche sehr pompös und groß war. Zudem mit vielen Details geschmückt und verziert. Nach einer kurzen Picknikpause machten sich viele von und auf den Weg nach Sorrent um dort noch einen kleinen Einkauf zu erledigen. Nachdem wir es geschafft hatten unsere gesamtes Hab und Gut doch irgendwie in den Koffern zu verstauen, ließen wir den Abend noch gemütlich zusammen ausklingen und die Fahrt noch einmal Revue passieren.
Dienstags räumten wir bis 10 Uhr die Bungalows und machten uns dann erst mit dem Bus, dann mit dem Flugzeug auf in Richtung Heimat. In Köln gelandet kamen wir nach einer weiteren 4 stündigen Busfahrt erschöpft in Esens an. Alle von uns hatten noch viel zu erzählen und mussten die vielen neuen Eindrücke erstmal verarbeiten. Doch eins stand für alle fest: Es war eine gelungene Studienfahrt, welche noch allen lange in Erinnerung bleiben wird.
Von Talea Lüpkes und Sonka Willms, Jahrgang 12