Wochenend-Akademie am NIGE

Wie geht die Freimaurer-Geheimschrift oder wie knacke ich den Caesar-Code? Wie kann ich aus Nudeln und Papier und Alufolie einen Lastkahn bauen, der auch etwas aushält? Wie kann ich mir selbst ein Blatt Papyrus herstellen und darauf lateinisch schreiben, z.B. Mihi nomen est…? Oder wie kann ich mir ein eigenes Bullet Diary erstellen und es mit der schönsten Handschrift verzieren?

Ganz einfach: Indem man freiwillig ein Wochenende in der Schule verbringt und an einer Akademie teilnimmt, die verschiedene Workshops zu diesen Themen anbietet. Knapp 60 Kinder haben diese Gelegenheit genutzt und interessiert gearbeitet. So konnten sie am Samstag ihren Eltern auch stolz ihre Ergebnisse präsentieren und auf Nachfragen erklären, wie sie vorgegangen sind.

Im Workshop „Freestyle physics“ sollte zum Beispiel eine ca. 80 cm lange Brücke aus Papier gebaut werden, die auch einige Kilos tragen können sollte! Da kommt man natürlich schnell darauf, dass das Papier durch Ziehharmonika-Falten eine größere Flexibilität und Belastbarkeit  bekommt, weil der Druck des Gewichts verteilt wird,  und man durch regelmäßige Querverstrebungen diesen Effekt noch verstärkt.

 

Eine ruhige Hand musste man haben, wenn man den zunächst mit Bleistift vorgezeichneten Blumen und Mustern und Verzierungen mit dem Feinliner folgen musste, um die wichtigen Linien hervorzuheben. Im Workshop „Handlettering“ galt es nun zu beweisen, dass man nicht – wie im Computer – verschiedene Schrifttypen anwählen, sondern sie auch selbst freihändig gestalten kann. So entstanden wunderbar verzierte Tagebücher mit Kalenderfunktion, die zuhause komplettiert werden können.

„Zeitreise in das Alte Rom“? Etwa mit einer VR-Brille? Nein, so nicht; sondern mit der eigenen Phantasie, mit dem Original nachempfundenen Material, mit grundlegenden Sprachbausteinen für kurze Sätze auf Latein und vielen Visualiserungen und Hörbeispielen wurde in diesem Workshop das römische Leben und die Sprache Latein  den Teilnehmenden näher gebracht und letztendlich auch mit einer selbstgebastelten Wachstafel und selbst hergestellten Papyrus-Blättern die Schreibkultur der Römer verinnerlicht.

Signalflaggen und entsprechende Bewegungen tragen bestimmte Nachrichten nur durch Sichtkontakt weiter, ohne dass man in Hörweite sein muss. Das lernten die Teilnehmenden des Workshops „Geheime Nachrichten“. Und nicht nur das! Sie lernten viele verschiedene Geheimschriften kennen und ebenso auch, wie man sie knackt. Manchmal ließ das die Köpfe stark rauchen, dann war eine Pause zum Toben angesagt. Herrliche Pfützen (!) und die Aushub-Berge luden zum Spielen in der Natur ein, aber ebenso der Soccer-Court und die Spielgeräte. Und drinnen im Atrium konnten die zutraulichen Goldfische „gestreichelt“ werden.

Den Fotos und Aussagen der Kinder zufolge war es somit ein gelungenes Wochenende mit viel „Input“!

Ich danke den Workshopleitern und Helfern herzlich für ihr Engagement!

Text und Bilder: Elise Bessert