Schnappschüsse von Esens aus 40 Kilometern Höhe

Aufnahmen der Erde aus dem Weltall. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 110 km/h machte sich der Wetterballon von Esens auf den Weg in die Stratosphäre. BILDer: Dinah Ehnts Text: Larissa Siebolds

 

„Physik war mein Hassfach, bis wir mit unserer Klasse dieses Projekt gestartet haben“, so das Resümee der Elftklässlerin Dinah Ehnts. Vor rund zwei Monaten hat ihre Klasse (NIGE) einen Wetterballon ausgerüstet mit zwei Kameras, einem GPS-Sender und Messinstrumenten fast 40 Kilometer hoch ins Weltall geschickt. Das ist dreimal so hoch, wie Passagierflugzeuge fliegen. Dabei sind diese einmaligen Aufnahmen aus der Stratosphäre über Esens entstanden.

Bei -35 Grad platzte der Ballon und das Equipment landete mittels Fallschirm wieder sicher am Boden.

Es begann mit einem Luftballon-Experiment

Welche Auswirkungen hat es, wenn sich der Luftdruck ändert? Das sollte den Schülern durch ein Experiment mit einem Luftballon von Physiklehrer Matthias Rudnick Ende April deutlich gemacht werden. „Langweilig“, kommentiert Dinah Ehnts. „Spannend wurde es erst, als wir auf Youtube auf ein Unternehmen aufmerksam wurden, welches Wetterballons ins Weltall schickt“, fügt sie hinzu. Dieses Werbeunternehmen ,„Stratoflights“ hat bereits für bekannte Marken Ballons mit Botschaften und Gegenständen in den Himmel geschickt. „Matthias Rudnick ließ uns die Wahl, ob wir weiter Unterricht machen oder bis zum Ende des Schuljahres an dem Wetterballon-Projekt arbeiten“, so Ehnts. Kurzerhand suchten sich die Schüler Sponsoren und kamen auch auf das Medienhaus Brune-Mettcker zu.

Nach dem Start geht das Signal verloren

„Der eigentliche Start wurde mehrfach verschoben. Der Wind hätte den Ballon zur Nordsee oder in die Niederlande geweht. Dort hatten wir keine Flugrechte“, erklärt Ehnts.

Als der Ballon dann starten durfte, war das GPS-Signal verschwunden. „Wir dachten, der Ballon wäre in einem Funkloch. Wie sich rausgestellt hat, war er aber bereits so hoch gestiegen, dass das Signal abgebrochen ist“, berichtet die Elftklässlerin. Nach dreistündiger Reise zerplatze der Heliumballon. An einem Fallschirm wurde die Ausrüstung wieder sicher zu Boden gebracht und in Westerstede eingesammelt.

„Die Daten des Flugs haben wir ausgewertet und auf Instagram veröffentlicht“, so Ehnts.

Mehr Informationen unter: instagram.com/strato_flights_nige

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 18.09.2021