Salonatmosphäre in der NIGE-Aula
Text und Fotos VON ANNEUS BUISMAN Es gehört schon etwas dazu, der doch sehr nüchternen Aula des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens (NIGE), ausgestattet mit Stühlen und Tischen im Schülerformat, Salonatmosphäre einzuhauchen. Die Dresdener Salondamen, unterstützt von der AG Tontechnik des NIGE, die es verstand, mit ihren Scheinwerfern der Bühne etwas Plüschiges zu verleihen und auch die liebevolle Tischdekoration, schafften es ohne Probleme.
Und so fühlte sich das zahlreich erschienene Publikum mitgenommen in die Schlagerwelt der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Lieder von Zarah Leander vor allem, die geheimnisvoll von einem Poster auf die Szenerie herabsah, aber auch andere bekannte Songs bis hin zu dem berühmten „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef wurden exzellent vorgetragen. Erinnerungen an Ilse Werner wurden wach, als das Lied „Kauf dir einen bunten Luftballon…“ streckenweise mit dem Mund gepfiffen wurde.
Perfekt musikalisch dargeboten wurden die Songs von Silke Krause am Klavier, Franziska Graefe (Violine und Besen), Karolina Petrova (Violine und Gesang), Cecile Pfeiff (Saxofon und Klarinette) und Susann Jacobi (Violine und Gesang). Gerade erst von einem Engagement auf dem „Traumschiff“, der „MS Deutschland“, zurück, zeigten die Dresdner Salondamen, welch hohe Musikalität und Professionalität sie auszeichnet.
Aber nicht nur die perfekt und spritzig dargebotenen Songs, auch die Moderation durch Karolina Petrova verbreiteten gute Laune. Wer allerdings bei den Damen, die ihren Lebensmittelpunkt in Dresden haben, ein Stück sächsisch gefärbtes Deutsch erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Am Ende outete Petrova sich sogar als Niedersächsin.
Es war die einzige Enttäuschung des Abends, mit einem Augenzwinkern wahrgenommen.
Einen guten Griff mit ihrem Engagement haben die Lions unter ihrem derzeitigen Präsidenten Graalf Jakobs auch diesmal getan. Seit vielen Jahren gehören die von ihnen organisierten Konzerte der leichten Muse zu den Höhepunkten Esenser Musikangebote.
Dass mit dem Überschuss der Einnahmen auch noch soziale Projekte, vor allem im Nahbereich, unterstützt werden, machte diesen Konzertabend gleich doppelt sympathisch. Und dass die Besucher bei einer sich anschließenden Tombola nette Preise gewinnen konnten, auch. Da sah man es dem ein oder anderen Lehrer, Pastor, Rechtsanwalt oder Arzt gerne nach, wenn er beim Kellnern nicht so perfekt war.
Das Publikum amüsierte das alles prächtig und so sparte es abschließend auch nicht mit Applaus und bekam zum Dank gleich zwei Zugaben. In dem Lied „Merci, mon ami, es war wunderschön“, einem Zarah Leander-Ohrwurm, konnte es sich wiederfinden.
Nach einem Artikel vom Anzeiger für Harlingerland vom 11.11.2014