POL&IS – Eine Welt geführt von Schülern – kann das funktionieren?

Schüler der Jahrgangsstufe 12Q1 hatten in der Woche vom 25.02. bis zum 28.02.2020 die Möglichkeit, an der Simulation POL&IS teilzunehmen. Die Organisation übernahmen die Lehrer Mareike Busch und Matthias Wild, während die Simulation von drei Jugendoffizieren der Bundeswehr geleitet wurde. Um dem Planspiel die richtige Authentizität zu verleihen, wurden den Schülern sowohl Regionen als auch verschiedene Aufgabenbereiche zugeteilt, die es in der realen Weltpolitik ebenfalls gibt. So waren Regierungschefs, Wirtschaftsminister, Staatsminister, die Weltbank, Weltpresse und NGO’s vertreten. Das Simulationsspiel war in sog. POL&IS-Jahre aufgeteilt, an deren Anfang die aktuellen Nachrichten mit Problemen und/oder Erfolgen der Länder und der Welt vorgestellt wurden. Nach den Nachrichten folgte immer eine Beratungsphase, in der sich die Länder über das weitere Vorgehen besprechen und dazu passende Umwelt- und Politikprogramme entwerfen konnten. Die Wirtschaftsminister verhandelten anschließend mit Wirtschaftsgütern, während sich die Staatsminister auf den konkreten Einsatz von Sicherheitsgruppen, generelle militärische Interventionen oder Entwicklungshilfe konzentrierten. Gleichzeitig verhandelten die Regierungschefs auf dem G10-Gipfel über Verträge, um z.B. der Umwelt zu helfen oder Atomwaffen abzurüsten. Eingeleitet durch einen der beiden UN-Generalsekretäre schloss ein Jahr dann mit den Stellungnahmen der einzelnen Länder und Institutionen ab.Wie aber in der realen Politik, lief auch in der POL&IS-Welt nicht immer alles nach Plan. So entstanden schnell bei einigen Ländern Güterengpässe oder der Staatsetat neigte sich dem Ende zu.
Um diese nationalen Diskrepanzen wieder in den Griff zu bekommen, berieten sich die Oberhäupter der betroffenen Regionen eng miteinander und konnten sich mittels interner Notfallpläne, aber auch dank neuer internationaler Handelsverträge mit befreundeten Ländern wieder aus der Misere retten. Andernfalls drohten Lebensmittelknappheit, Volksaufstände und andere negative Auswirkungen, die der Regierung und ihrem Ruf entsprechend geschadet hätten und in den ersten Jahren durchaus das ein oder andere Mal auftraten.

Gleichsam der Realität gehörten auch der globale Müllberg sowie der lang bekannte Klimawandel zu den Hauptthemen. Eine Aufgabe der Regierungen war es nämlich, diese beiden globalen Probleme gemeinsam zu bekämpfen, weshalb man sich vorerst auf Recyclinganlagen einigte, die später von Ozean säubernden Schiffen aller Länder und einem Müll zersetzenden Bakterium abgelöst werden sollten. Zur Erreichung dieser hochgesteckten Ziele und aufgrund des Drucks seitens der NGO’s schlossen sich alle Nationen zusammen und versuchten, für eine gewisse Zeit ihre eigenen Sorgen hintenanzustellen, was aber nicht immer ausreichend gelang. Deshalb endete die simulierte Welt final in Müll und Hitze, obwohl es allen beteiligten Regionen rein wirtschaftlich und außenpolitisch gesehen letztlich sehr gut ging und größtenteils Frieden herrschte.

Trotz dieses ernüchternden Endes fiel die Resonanz aller Teilnehmer nach Abschluss der Simulationswoche ausgesprochen positiv aus. Die gesamte anwesende Schülerschaft betonte in ihren Schlussworten, dass sie die Woche als besonders lehrreich, aufregend, realitätsnah und Horizont erweiternd empfand und deshalb das Projekt an die folgenden Jahrgänge wärmstens weiterempfehlen könne. Ebenso wurden die SchülerInnen seitens der Lehrkraft und Jugendoffiziere für ihren Enthusiasmus und ihr Engagement gelobt und es werde gehofft, dass auch zukünftig die Simulation solch eine starke Teilnahme erfährt.Verfasst von Jan Müller und Natalie Backhaus

Eine Antwort

  1. Jessica ehem. Reichardt sagt:

    Wow, das hätte ich früher auch gerne mitgemacht 🙂

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