NIGE investiert in Nachhaltigkeit
Text und Foto von DETLEF KIESE „Wir wollen bezüglich des Unterhalts unserer Gebäude dem schulischen Leitbild nachkommen, Ressourcen zu schonen und nachhaltig zu denken“, betont Theo Vienna, Verwaltungsleiter des Niedersächsischen Internatsgymnasiums in Esens (NIGE). Vor diesem Hintergrund fände derzeit eine ganze Reihe von Baumaßnahmen statt.
So ist das Gebäude für den Bereich der Sekundarstufe I, die frühere Herbert-Jander-Hauptschule am Schafhauser Weg, derzeit eine große Baustelle. „Hier finden für 600 000 Euro bereits energetische Sanierungen statt“, berichtet Vienna. An den Außenwänden sei die Klinkerfassade fast vollständig entfernt worden und werde neu aufgemauert. Dazu werden die Hohlschichten gedämmt und das Dach erneuert.
Ministerin überbringt weitere Finanzspritze
Dankbar ist der NIGE-Verwaltungsleiter für die Zusage der Niedersächsischen Kultusministerin Frauke Heiligen-Stadt am vergangenen Montag auf dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums, dass das Land zusätzlich 1,09 Millionen Euro für weitere Maßnahmen freigegeben hat. „Damit können nun die Jahrzehnte alten Holzfenster gegen energetisch moderne Exemplare ausgetauscht werden.“ Außerdem werde von dieser Summe der Einbau eines Fahrstuhls finanziert, so dass das gesamte Sek.-I-Gebäude künftig auch für Rollstuhlfahrer bequem erreichbar wird – ein Mosaikstein bezüglich der baulichen Vorbereitung auf die Inklusion. Vor allem in den Sommerferien würden diese letztgenannten Bauarbeiten vorgenommen werden, so Theo Vienna.
Hinsichtlich der energetischen Umrüstung ist für die kommenden Monate außerdem vorgesehen, alle Dachböden an beiden Standorten zu dämmen. „Hier liegen die Dachpfannen nur auf der Lattung, ohne weitere Schutzschichten“, beschreibt der Verwaltungsleiter. Dies werde ebenso aus einem Energiespar-Investitionsprogramm finanziert wie die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik. Beginnen werde man demnächst im Hallenbad. Dazu kommt ein weiterer Austausch der bis zu 40 Jahre alten Holzfenster. Theo Vienna ist sich sicher:“Das wird unheimlich viel bringen. Die Kosten werden sich schnell wieder amortisieren.“
Internatsgebäude wachsen zusammen
Eine ebenfalls umfangreiche Baumaßnahme auf dem Gelände des Niedersächsischen Internatsgymnasiums in Esens befindet sich rund um die drei bestehenden Internatsgebäude, die durch Verbindungstrakte zu einem großen Komplex zusammengefügt werden. „Mit den Arbeiten liegen wir im Zeitplan. Vielleicht können wir die neuen Räume schon im November in Betrieb nehmen, auf jeden Fall bis Jahresende“, berichtet Schulleiterin Anja Renken-Abken.
Damit erfülle sich ein langgehegter Wunsch der Schulleitung und der Internatsbewohner. Denn bisher fehlte ein Erste-Hilfe-Bereich, es gab Probleme bei der Belegung, und die Wohntrakte waren nicht barrierefrei erreichbar, was aus Sicht des inklusiven Ansatzes erforderlich ist.
Zwischen den Gebäuden II und III entsteht ein großer Gruppenraum für gemeinsame Treffen und Besprechungen. Außerdem ist ein „Raum der Stille“ eingeplant, in dem sich Schüler bei Bedarf zurückziehen können. Das Gebäude II erhält ein Forum mit dem Namen „Wunderbar“, eine große von Schülern bewirtschaftete Küche für Speisen, alkoholfreie Getränke und Eis. Kleine Küchen gibt es weiterhin auf den einzelnen Fluren.
Die Internatsbereiche sollen künftig einfacher und getrennt nach Jungen und Mädchen zu belegen sein. Das Land Niedersachsen hat für die Umsetzung 1,6 Millionen Euro veranschlagt. Verwaltungsleiter Theo Vienna: „Das Wetter spielt mit, und die beteiligten Firmen leisteten eine sehr gute Arbeit.“ Der obligatorische erste Spatenstich fand Anfang August vergangenen Jahres statt.
Nach einem Artikel aus dem Anzeiger für Harlingerland vom 23.4.2016