Lehrer und Schüler arbeiten in Coronakrise digital

 

 

NIGE – Laut Kultusminister soll die Niedersächsische Bildungscloud ab Mai flächendeckend eingeführt werden.Die Schulschließungen stellen das niedersächsische Bildungssytem vor besondere Herausforderungen.

Text Klaus Händel. Foto NIGE. Die Corona-Krise hat die Welt, Deutschland und Niedersachsen fest im Griff. Insbesondere die Schulschließungen stellen besondere Herausforderungen an das niedersächsische Bildungssystem. So war es sehr vorausschauend, vor einigen Jahren ein Internet-Portal zu schaffen, in dem digitaler Unterricht möglich ist: die Niedersächsische Bildungscloud.

Eine der teilnehmenden 25 Projektschulen ist das Niedersächsische Internatsgymnasium Esens (NIGE). Zum einen hat die Schulleitung schon sehr früh auf die Digitalisierung gesetzt, zum anderen hat der ehemalige Lehrer des NIGE, Hanno ter Haseborg, jetzt bei N21 in Hannover, die Cloud maßgeblich mit entwickelt, erklärt Schulleiterin Anja Renken-Abken.

In der vergangenen Woche hat die Schule die Inhalte und Fragen für den Abiturjahrgang eingestellt. In dieser Woche liefen bereits die Absprachen der Schulleitung in vier Videokonferenzen. Darüber hinaus haben Konrektor Tjark-Fokken Emken und Wilfried Schnabel mit Kursen und Klassen ausprobiert, ob der virtuelle Austausch mit den Schülern funktioniert. Das Ergebnis: „Alles läuft gut und stabil“, so Tjark-Fokken Emken. Schüler, die zu Hause aufgrund fehlender Hardware (Kamera) nicht mit Bild am Austausch teilnehmen können, haben zumindest einen Ton. Lernmaterial und Fragen können als Notiz eingestellt werden.

Wichtiger noch ist, nachdem die Schulen geschlossen wurden, dass Lehrer und Schüler, vor allem aber die Schüler auf diesem Weg wieder Kontakt zueinander aufnehmen können: ein virtuelles Wiedersehen in einer für alle schwierigen Zeit.

Eine der wichtigsten schulischen Fragen ist zurzeit: „Was ist mit den Abiturprüfungen?“ „Hier spielen die vielfältigen Erfahrungen, die bereits zum Unterricht mit digitaler Unterstützung und zur Arbeit mit der Bildungscloud gesammelt wurden, eine große Rolle“, betont Tjark-Fokken Emken.

So ist auf der Bildungscloud ein Team der Lehrer eingerichtet worden, die die Schüler des jetzigen Abiturjahrganges unterrichten und betreuen. In einem Video-Intensivkurs sind sie mit den Möglichkeiten der Bildungscloud vertraut gemacht worden, um jetzt mit ihren Lerngruppen zu kommunizieren und letzte Wiederholungen zum Unterrichtsstoff zu besprechen und Fragen seitens der Lehrenden zu beantworten. Aber auch andere Lehrkräfte nutzen die Bildungscloud und richten mehr und mehr Kurse für ihre Klassen und Lerngruppen ein.

Laut Kultusminister soll die Niedersächsische Bildungscloud ab Mai flächendeckend eingeführt werden. An der Haupt- und der Realschule Esens steht sie noch nicht zur Verfügung, sagt Realschulleiter Peter Sörnsen.

Laut Kultusministerium soll der Abijahrgang ab dem 20. April wieder in die Schule. Die ersten Prüfungen erfolgen voraussichtlich ab dem 11. Mai.

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 28.3.2020

 

Schreibe einen Kommentar