Esenser starten Sammelaktion
Nach dem Verena Bruns eine Weile vergebens nach einer Annahmestelle für Sachspenden in Esens gesucht hatte, fasste sie einen Entschluss. Sie entschied sich dazu, selbst Spenden zu sammeln. Unterstützt wird sie von ihrem Mann und einem befreundeten Ehepaar.
Wo kann ich Spenden für die Menschen in der Ukraine abgeben? Diese Frage beschäftigte Verena Bruns aus Esens in den vergangenen Tagen. „Irgendwie war ich ein bisschen frustriert. Ich wollte gerne Sachspenden abgeben, die keine Kleidung sind. Aber nirgendwo in Esens schien das möglich zu sein“, erklärt sie.
Nachdem sie eine Weile nach einer geeigneten Annahmestelle gesucht hat und keine fand, fasste sie einen Entschluss. „Dann hab ich zu meiner Freundin Veronica Wild gesagt, dass ich jetzt einfach selbst Spenden sammeln werde“.
Planung und Recherche
Direkt begann Verena Bruns zu recherchieren: Welche Sachen werden dringend benötigt? Wie bekommt man die Spenden in die Ukraine? Auch ihr Mann und Ehepaar Wild waren begeistert von der Aktion und sagten ihr ihre Unterstützung zu. „Wir haben uns dann noch einmal zusammen gesetzt, um das Ganze ein bisschen genauer zu planen und zu schauen, wie man es realisieren kann“, erklärt die Verwaltungsangestellte des Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens (NIGE). „Dabei haben wir gemerkt, dass es nicht so zielführend ist, die Sachen selbst an die Grenze zubringen. Aber wir haben die Schienenbrücke der Deutschen Bahn entdeckt und uns überlegt, die Spenden nach Hannover an die Sammelstelle zubringen“, sagt Bruns. Die Schienenbrücke der Deutschen Bahn sammelt an verschiedenen Stellen Spenden, die per Lkw in Container verpackt abgeholt werden und anschließend mit dem Güterzug in die Ukraine gebracht.
Ein erster Zug mit 15 Containern machte sich am 11. März auf den Weg. „So kommen die Spenden auch wirklich in der Ukraine an. Und zwar im Westen und im Osten“, sagt Bruns.
Am vergangenen Wochenende verteilte Bruns mit ihrem Mann und ihren Freunden Plakate in Esens und auch die erste Unterstützung von Esenser Unternehmen und Geschäften wurde ihr zugesagt. „Die Fahrschule Hüske hat uns ihre alten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, um dort Spenden unterzustellen. Die Firma Elektro Hüske sucht Taschenlampen zusammen“, freut sich Bruns über die bisherige Unterstützung. Vom NIGE bekommt sie den Bulli gestellt, um die Spenden nach Hannover zu fahren. „Die NV-Versicherungen haben uns zugesagt, die Spritkosten dafür zu übernehmen und die OLB hat uns ein kostenloses Spendenkonto zugesichert“.
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Fahrzeuge gesucht
Die ersten Spenden seien mittlerweile schon eingegangen, doch Verena Bruns und die anderen Organisatoren hoffen, dass noch viele dazu kommen. Annahmestopp ist der 30. März. „Dann werden die Sachen sortiert und in Kartons beschriftet“, sagt Verena Bruns. Aktuell hat das Team jedoch nur einen Bulli zur Verfügung, um die Spenden nach Hannover zu transportieren. „Sollte es viel werden, müssten wir eventuell zweimal fahren“, sagt Bruns. Über weitere Fahrzeuge, die zur Verfügung gestellt werden, würden sie sich aber auch freuen.
Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 16.03.2022