1 Million zum Geburtstag, 50 Jahre NIGE

 

Festakt Anja +H.116

NIGE Schulleiterin Anja Renken-Abken überreichte der niedersächsischen Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die gestern zum 50-jährigen Schulbestehen gratulierte,die Jubiläums-Silberbrosche und das erste Exemplar der Festschrift

Text und Fotos von VON DETLEF KIESE Esens‘ Bürgermeisterin Karin Emken zeigte sich in ihrer Laudatio beim gestrigen Festakt sichtlich stolz: „Im ver­gangenen halben Jahrhundert hat das NIGE die Schulland­schaft in unserer Stadt und den umliegenden Gemeinden ge­prägt und bereichert, indem es die Herausforderungen, Verän­derungen und Erwartungen im Bildungsbereich angenommen hat und heute bestens qualifi­ziert, zeitgemäß und zukunfts­orientiert aufgestellt ist.“

Festakt Heiligenstadt

Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt zollte dem 50-jährigen NIGE vor zahlreichen Ehrengästen großes Lob

Die 50 Jahre, so Emken, sei­en zudem geprägt gewesen von einer guten und engen Bezie­hung zur Stadt Esens – Höhe­punkt sei 2001 die Verleihung des „Silbernen Bären“ als höchste kommunale Auszeich­nung in Anerkennung und als Respekt für die Leistungen bei der Expo 2000 gewesen. „Das NIGE steht für ein hohes Bil­dungsniveau und bietet Schü­lern unter anderem mit erst­klassigen musikalischen und sportlichen Angeboten einen vielfältigen und attraktiven Ort des Lebens, des Lernens und der Gemeinschaft.“ Das Gym­nasium sei unverzichtbar für die Bildungslandschaft in der Stadt, in der Region und für die Inselgemein­den.

Schullei­terin Anja Renken-Abken hatte eine große Zahl an Eh­rengästen, darunter viele Weg­begleiter aus Politik und Wirt­schaft und frühere Lehrer be­grüßt. Unter ihnen waren die einstigen    Schulleiter    Bernd Pohlig, Hartmut Heck, Rein­hard Anton und Petra Palenzatis (von der deutschen Schule in Washington) der Einladung gefolgt. Nach dem Grußwort von Niedersachsens Kultusmi­nisterin Frauke Heiligenstadt  überreichte ihr Renken-Abken eine zum Jubi­läum hergestellte Silberbro­sche sowie das erste Exemplar der Festschrift mit Wissens­wertem zur Schulgeschichte in fünf Jahrzehnten. Die 252 Sei­ten starke Broschüre ist im NIGE-Sekretariat, in den Esenser Buchhandlungen Janzen und Fleßner sowie in der örtlichen Sparkasse erhältlich.

Als origineller Festredner entpuppte sich Johannes Ackermann, der 1978 am Inter­natsgymnasium das Abitur ab­gelegt hat. Er beleuchtete die Esenser Landesschule humor­voll aus den drei Perspektiven -als Schüler, als Vater einer In­ternatsschülerin und als ko­operierender Leiter der Insel­schule   Borkum.   Ackermann kam unter anderem zu den Er­kenntnissen, dass auch schuli­sche Misserfolge seine Persön­lichkeit gestärkt hätten und dass Systeme wie das Distanz-Lernen des NIGE dazu beitra­gen, dass Inselschüler lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und damit die Inselschule nicht ausblutet.

Festakt Schüler

Hendrik Siemens und NIc Iburg

Die vertrauensvolle, menschliche Art des NIGE-Kollegiums, das Vorbereiten der jungen Menschen auf das Leben nach der Schule und die soziale Kompetenzen lobte Holger Backhaus in seiner Funktion als Vorsitzender des Elternrats. Hendrik Siemens und Nic Iburg sprachen stell­vertretend für die sogenannten Externen und Internatsschüler.

Georg Frey

Eine Silberbrosche erhielt auch Studienrat i. R. Georg Frey, der in einem nahezu phi­losophischen Festvortrag der Frage nachging, ob Schule Hei­mat sein kann und dafür aus seinen Erinnerungen Bilder malte.  Zur Namensänderung von Heimschule zu NIGE im Jahr 1980 fiel Frey augenzwin­kernd ein, dass man das Gymnasium heute als „Residenz für Kompetenzentwicklung“ be­zeichnen könnte. Stellvertre­tender Schulleiter Tjark-Fok­ken Emken erhielt Beifall für sein Engagement bei der Fest­aktvorbereitung.

Festakt Gitarren

Unterschiedliche Schulformationen sorgten für das musikalische Rahmenprogramm des Festaktes. Neben den Schulchören,dem Bandprojekt „Greenhorn“ und dem Percussionensemble war dies die Gitarren-AG von Nils Kempa

Für Intermezzi sorgten der Knaben- und der Mädchen­chor, das Bandprojekt „Green­horn“, das Percussionensemble, die Gitarren-AG, die Inter­natsband und der Oberstufen­chor mit Interpreta­tionen aus der Zeit der Schulgrün­dung. Die AG NIGE-TV unter der Leitung des im Ruhestand befindlichen

Henrik Toepfer erfreute die Gäste mit einem filmischen Rückblick, in dem die kulturel­len Aktivitäten zum Expo-Jahr 2000 einen Schwerpunkt bildeten.

„Das Niedersächsische Internatsgymnasium  hat eine große Bedeutung über Esens weit hinaus – auch für die Inseln und weil hier immer wieder neue Projekte entwi­ckelt werden, die für andere Schulen interessant sind.“ Das erklärte gestern Frauke Heili­genstadt, die der Schule als Kultusministerin zum 50-jähri­gen Bestehen gratulierte und in höchsten Tönen lobte.

Das NIGE, mit mehr als 900 Schülern das größte der drei niedersächsischen Gymnasien in Landesträgerschaft, sei „et­was ganz Besonderes“ , es be­sitze eine hohe Akzeptanz und vermittle auch soziale Kompe­tenzen, sagte Heiligenstadt. Sie erinnerte an die 115 Internats­schüler darunter die mehr als 100 Insulaner, die die Esenser Bil­dungseinrichtung so einzig­artig machten. „Das NIGE stellt die Bildungsaufgaben im länd­lichen Raum trotz demografi­schen Wandels auf hohem Niveau sicher.“

Die Kultusministerin kün­digte vor mehreren Hundert Ehrengästen, darunter zahlreiche Wegbegleiter des NIGE und im Ruhestand befindliche Lehrer, an, dass am Gymna­sium die Berufsorientierung deutlich verstärkt und die Durchlässigkeit des Systems gefördert wird, und sie brach eine Lanze für das „entschleunigte“ 13-jährige Schulsystem G 9, für das das Land die Stundenzahl stark erhöht habe.

Freude löste das „Geburts­tagsgeschenk“ von Frauke Hei­ligenstadt aus: Sie überbrachte Schulleiterin Anja Renken-Ab­ken die Zusage über 1,09 Mil­lionen Euro für dringend erfor­derliche energetische Sanie­rungsarbeiten an Schul- und Internatsgebäuden  sowie für einen Fahrstuhl, der den Inter­natskomplex barrierefrei er­schließt.

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