„Von Anfang bis Ende fesselnd!“
Was man den mittlerweile 25 Büchern von Kathrin Lange attestieren kann, das galt auch für ihre Lesung mit integriertem Workshop – es war fesselnd! In diesen Genuss kam am vergangenen Freitag den 12. November (trotz sehr dynamischer Coronalage) die Klasse 8 S1.
Denn durch die digitale Ausstattung des Tablet-Jahrgangs und unserer School Of Distance Learning-Plattform (SDLN) war es im Rahmen des Deutschunterrichts bei Frau Herden möglich, die renommierte und ausgezeichnete Autorin aus Niedersachsen digital zu empfangen.
Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar geboren und ließ sich nach ihrem Abitur zur Buchhändlerin ausbilden. Nachdem sie unterschiedlichen Tätigkeiten im Verlagswesen nachging, debütierte sie 2005 selbst auf dem Buchmarkt. Seitdem ist die Anzahl ihrer Werke stetig gewachsen, denn seit 2009 arbeitet sie hauptberuflich als Autorin. Und dabei kennt sie inhaltlich kaum Grenzen. Sie schreibt unter anderem Jugendbücher, historische Romane und (politische) Thriller – die teilweise auch ins Englische übersetzt wurden.
Große Bekanntheit erlangte sie durch ihre „Herz-aus-Glas-Trilogie“, „das Geheimnis des Astronomen“, den „Fabelmacht-Chroniken“ oder durch die Krimireihe rund um Faris Iskander. Zurzeit ist sie mitten im nächsten Schreibprozess für ihr neues Werk und auf Lesetour für ihre aktuelle Neuerscheinung „Wann die Nebel flüstern, erwacht mein Herz“.
Daher sind wir Frau Lange umso dankbarer, dass sie sich einen ganzen Vormittag für uns Zeit genommen hat.
Unser Gast begeisterte mit einem vielfältigen Programm und begegnete den Schülerinnen und Schülern dabei stets auf Augenhöhe. Nach kurzer Vorstellungsrunde der Schüler, gab auch Frau Lange auf sehr sympathische Art und Weise besondere Einblicke in ihr privates Leben und beantwortete zahlreiche vorbereitete Fragen der Klasse. So konnten wir erfahren, dass Frau Lange eigentlich zur Hundestaffel der Polizei wollte – aber an den Vorgaben scheiterte – wer ihre LieblingsautorInnen sind und dass sie gerne einmal Boßeln ausprobieren würde, es aber bisher nie geschafft hat. Humorvoll erzählte sie auch von ihrer alten Labradordame, was bei der tierlieben Klasse auf Begeisterung stoß. Durch ihre nahbare Persönlichkeit, nahm sie obendrein die anfänglichen Zweifel und Ängste und schuf damit einen geschützten Raum, in dem man sich kreativ austoben konnte.
Denn „jeder ist kreativ, wirklich jeder!“, erklärte sie. Bevor die Schüler aber selbst den Kreativmotor anschmissen, las Frau Lange aus ihren „Fabelnachtchroniken“ vor und setzte somit den ersten Impuls. Denn wie wird man eigentlich Autorin? Und wie schafft man es so ein dickes Werk abzuliefern?
Diese Frage beantwortete sie anhand ihres ganz persönlichen Falls, aber versuchte dabei auch den allgemeinen Start-Prozess des Schreibens nahezubringen. Ziel sei es dabei, die Idealvorstellung im eigenen Kopf so dicht wie möglich aufs Blatt Papier zu bringen. Natürlich „gelingt das mal gut und mal weniger gut – und an schlechten Tagen auch mal gar nicht“. Das gehört zum Leben einer Autorin eben dazu. Und wie man schreibt sei auch egal (Schreibtyp). Es sei nur wichtig sich selbst dabei zu beobachten. Was genau benötigt man, um einen Text zu erschaffen? „Wenn man das weiß und für einen persönlich funktioniert, dann macht das genau so!“, war ihr Anliegen. Wenn man sich beim Schreiben verbiegen muss, dann geht es meist in die Hose….
Und auch die große Hemmschwelle „Rechtschreibfehler“ nahm sie der Klasse. Zu aller Überraschung machen nämlich auch berühmte AutorInnen Fehler – „nur gut, dass es ja Schreibprogramme und meine Lektorin gibt“, scherzte Lange. Zusätzlich gab sie der Klasse mit auf den Weg, dass es darauf primär überhaupt nicht ankomme, sondern darauf, dass die Geschichte als erstes funktionieren muss. Und so kamen die Schülerinnen und Schüler allmählich in ihren eigenen Schreibflow.
Währenddessen gab Frau Lange immer wieder wertschätzende Meinungen zum Geschriebenen der Schüler ab, interagierte über das digitale Schreibprogramm ständig mit den Schülern, nahm für jeden Einzelnen Audiokommentare auf und schickte sie ihnen, schrieb Anmerkungen und gab der Klasse jederzeit hilfreiche Tipps für spezielle Probleme mit an die Hand. Zusätzlich zeigte sie mit humorvoller Note, wie sie sich selbst fürs Schreiben aufwärmt und probierte es zum Erstaunen aller gleich mit den redlich interessierten Schülern aus, verdeutlichte wie sie ihre Ideen aufs leere, endlos erscheinende Papier bekommt und brachte der Klasse Schreibmethoden bei, die sie selbst für ihre Werke verwendet.
Doch ganz wie in der Schule, kommt das Schreiben ebenfalls nicht gänzlich ohne Regeln aus. Aber es gäbe nur eine Wichtige, beruhigte Frau Lange. „Erlaubt ist das, was für eure Leser funktioniert!“
Also dann: schwingt eure Stifte und haut rein in die Tasten!
Text und Bilder: Frau Nadja Herden