2000 Besucher beim NIGE-Adventskonzert

Text und Fotos von Klaus Händel. Die Adventskonzerte der Chöre und Instrumenta­lsten des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens  unter Leitung der Fachschaft Musik in der St.-Magnus-Kirche haben mittlerweile nicht nur eine lange Tradition. Sie sind aus dem vielseitigen vor­weihnachtlichen Konzert-Programm in Esens schlicht­weg nicht mehr wegzudenken. Und so wundert es kaum, dass die St.-Magnus-Kirche auch für die zehnte Auflage als langjährig bewährter Veran­staltungsort wie schon im Vorjahr auch an diesem Mitt­woch gleich zweimal mit je­weils 1000 verkauften Ein­trittskarten komplett ausver­kauft war.

Die Zuhörer – am Nachmittag Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte, am Abend Esenser und Musikbe­geisterte aus dem nahen und zum Teil auch entfernten Um­land – sowie insgesamt rund 300 Mitwirkende begrüßte Schulleiterin Anja Renken-Abken. Sie versprach eine Mi­schung aus traditionellen und modernen Weihnachtsliedern aus fünf Jahrhunderten und wünschte eine besinnliche Weihnachtszeit.

Für den festlichen Auftakt sorgte der Knabenchor. Zu „Heute leuchten alle Sterne“ brachte er das Licht in die St.-Magnus-Kirche und sang das alte schlesische Advents­lied „Was soll das bedeuten“ und abschließend „Und dann warst du da“. Das Lied be­schreibt, wie die Hirten nach dem Besuch des neugebore­nen Kindes den Stall wieder verlassen.

Auf diese Weise perfekt ein­gestimmt folgten die jüngsten Musizierenden, die 5. Klassen mit „Es kommt ein Schiff gela­den“ aus dem Andernacher Gesangbuch von 1626 und passend zum Nikolaustag das moderne Lied „In diesen Win­ternächten“ von Markus Munszer-Dom. Beifall für den Knabenchor und die 5. Klas­sen erfüllte die Kirche.

Für erste instrumentale Höhepunkte sorgten das acht­köpfige Streicher-Ensemble, unterstützt von Eberhard Nolopp (Kontrabass), mit „Deck the Hall“ und „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ – unter­brochen    vom    gesungenen „Carol of the Beils“ durch den Prüfungskurs Musik – sowie die Bläsergruppe des NIGE mit Titeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter das be­kannte „Tochter Zion“, basie­rend auf den Chorsätzen aus Georg-Friedrich Händels Ora­torien. Eine Herausforderung die exakten Einsätze und das gleichzeitige Atmen, die fast professionell gemeistert wur­de.

Mut und gesanglich hohe Qualität bewies nach 2011 er­neut ein NIGE-Quartett. Jantke Geiken, Gelina Kalkhorani, Kai Uffenbrink und Jerik Braje intonierten „O Bethlehem, du kleine Stadt“ von Ralph Vaughan Williams (1872-1958) und erhielten dafür langanhaltenden Zwischen­applaus.

Verdienten Beifall gab es auch für den Mädchenchor, in diesem Jahr  55 Schülerinnen der Klassen 5 bis 8. Mit dem Kanon „Knospen springen auf“  bezogen sich die hellen Stimmen der Mädchen auf die Tradition,  nach  dem 4.  Dezernber (Namenstag der heili­gen Barbara) Zweige von Sträuchern abzuschneiden und in die warme Wohnung zu bringen. Spätestens am Heiligen Abend blühen sie dann.

Antonio Vivaldi zählt zu den bedeutendsten Kompo­nisten des Barock, unter sei­nen Werken „Die vier Jahreszeiten“. Passend zur Weih­nachtszeit präsentierte das Gitarren -Ensemble daraus den langsamen Mittelsatz des „Winters“.

Starker Beifall bildete die Überleitung zum absoluten Höhepunkt, dem Auftritt des Oberstufenchores. 102 junge Sängerinnen und Sänger san­gen die vierstimmige Motette „Machet die Tore weit“, „Ein Licht in dir geborgen“ – damit verabschiedeten sich die Abi­turienten mit einem Solo, dem Adventschoral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „The Ground“. Darin stellt der Komponist die große Bitte „Gib uns Frieden“ ans Ende seiner Komposition und lässt den Chor diesen Text mehr­mals wiederholen. Bravorufe und starker Beifall waren der Lohn für dieses Konzert, die Leistung der Fachschaft Mu­sik unter der Leitung von Jan-Bernd Strauß, Lea Lüttkebohle, Ulrike Lotzmann, Knut Blancke, Eberhard Nolopp und Nils Kempa, die Ton- und Licht-AG für eine perfekte Ausleuchtung sowie Hilke Bußmann und Marek Siemens für eine informative Modera­tion.

Den krönenden Abschluss „Bach im Advent“ intonierten Knabenchor, Mädchenchor und Oberstufenchor sowie Ul­rike Lotzmann (Klavier) und Eberhard Nolopp (Fagott) unter der Leitung von Jan-Bernd Strauß. Stehende Ova­tionen, strahlende und zufrie­dene Gesichter der Aufführen­den und die „rein zufällig“ vorbereitete Zugabe „Macht hoch die Tür“, bei der die Zu­hörer gerne mit einstimmten.

Ein durchweg gelungenes und tolles Adventskonzert und besondere festliche Ein­stimmung auf das Weih­nachtsfest.

 

Nach einem Artikel des Anzeiger für Harlingerland vom 8.12.2017

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