Tida Heckmann erhält Angelus-Sala-Preis in Chemie
Oldenburg 14. November 2024
Tida Heckmann, Schülerin des 10. Jahrgangs am NIGE, wird für ihre hervorragenden Leistungen im Fach Chemie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Angelus-Sala-Preis ausgezeichnet. Wir gratulieren!
Preisträgerin Tida Heckmann Foto D. Münster
Zusammen mit Schüler*innen des Chemie-Leistungskurses von Herrn Münster konnte die Preisträgerin im Rahmen des Tags der Chemie spannende Einblicke in die vielfältigen Forschungsfelder der modernen Chemie gewinnen.
Photokatalyse: Direkte Nutzung der Sonnenenergie für energieeffiziente Reaktionen
Besonders eindrucksvoll war die Darstellung des Haber-Bosch-Verfahrens, das für die Herstellung von Düngemitteln etwa 3 % der globalen Primärenergie benötigt. Dies verdeutlicht die enormen Energiemengen, die in der industriellen Chemie zum Einsatz kommen. Eine der großen Herausforderungen nicht nur für das Haber-Bosch-Verfahren ist die Synthese von Wasserstoff. Da dieser Prozess derzeit energetisch sehr ineffizient ist konzentriert sich die aktuelle Forschung daher auf die Entwicklung neuer Katalysatoren, die die Wasserstoffgewinnung durch Sonnenlicht effizienter gestalten könnten.
Die Photokatalyse könnte in Zukunft aber auch für die Abwasserreinigung genutzt werden. Besonders Abfallprodukte aus der Pharma- und Textilindustrie belasten unsere Gewässer erheblich. Ziel der Forschung ist es, diese zum Teil hochproblematischen Substanzen mit deutlich weniger Energieaufwand abzubauen und dabei möglichst unschädliche Endprodukte wie Wasser und Kohlendioxid zu erzeugen.
Nanotechnologie: Präzise Medizin durch „Nanotaxis“
Besonders faszinierend war der Vortrag über die Anwendung von Nanotaxis in der Medizin. Hierbei handelt es sich um winzige Partikel, die medizinische Wirkstoffe einschließen und gezielt an bestimmte Organe oder Zellen im Körper transportieren können. Diese Technologie bietet vielversprechende Möglichkeiten, insbesondere bei der Bekämpfung von Tumorzellen.
Arbeiten in der Glovebox. Es ist gar nicht so einfach, über die Handschuhe in die Box zu gelangen. Hinter der Scheibe befindet sich eine Argon-Schutzatmosphäre, damit die empfindlichen Substanzen nicht durch den Sauerstoff oder das Wasser der Luft zerstört werden.
Nanotechnologie live – Der Doktorand erklärt, wie in dieser kleinen erschütterungsfreien Box äußerst präzise und komplexe Partikel im Nanomaßstab gefertigt werden (1 Nanometer ist ein Millionstel Millimeter!). Eine sehr beeindruckende Präsentation.
Interaktive Angebote und Einblicke in das Studium
Neben den Vorträgen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich an Informationsständen und in Laborführungen über verschiedene Forschungsprojekte und Studienmöglichkeiten im Fachbereich Chemie zu informieren. Studierende standen den interessierten Gästen für Fragen zum Studium zur Verfügung und gaben hilfreiche Einblicke in den Alltag eines Chemie-Studierenden.
Text und Bilder: Dave Münster