Shakespeares Sommernachtstraum als Musical am NIGE
Es war schon ein recht ambitioniertes Projekt, welches die Musical-AG des NIGE vor knapp einem Jahr in Angriff nahm. Hatte man noch kurz zuvor mit Erich Kästners „Emil und die Detektive“ einen zeitgenössischen Kinderroman aufgeführt, sollte es diesmal schon William Shakespeares komplexe Liebeskomödie „Ein Sommernachtstraum“ aus dem 16. Jahrhundert sein. Ein solches Werk gab es natürlich her, daran jahrgangsübergreifend drei Arbeitsgemeinschaften mitwirken zu lassen. „Musik, Gesang, Technik und natürlich die Darstellung mussten einstudiert werden“, erklärte die für die Gesamtleitung zuständige Lehrerin Christine Lier kurz vor der Premiere am Sonnabend um 19.30 Uhr in der Aula des NIGE. Gezeigt wurde die aus einer Zusammenarbeit von Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lüring entstandene Musical-Version aus dem Jahr 2003. Letztlich beteiligten sich Schüler der Jahrgangsstufen sieben bis zwölf und konnten auch mit eigenen Ideen gewisse Änderungen an der Vorlage vornehmen.
Das merkten die 200 Besucher in der restlos ausverkauften Aula schon gleich zu Beginn, als auf der Bühnenleinwand die aktuelle politische Lage in Griechenland in zusammengeschnittenen Kurzfilmen gezeigt wurde. Schließlich spielt Shakespeares Komödie im früheren Athen. Allerdings sorgten beim englischen Dramatiker weniger rigorose Sparmaßnahmen für überschäumende Emotionen, als vielmehr Beziehungskonflikte in vier unterschiedlichen Handlungssträngen. Den Auftakt des Sommernachtstraums machen die Vorbereitungen von Thesus (Bernd Dirks) und Hippolyta (Isabelle Esper) auf ihre Herrscherhochzeit. Dabei erfährt der Zuschauer, dass Hermia (Klara Müller) und Lysander (Maximilian Hirschfeld) ein Liebespaar sind, was aber von Hermias Vater Egeus (Mareike Sander) nicht gerne gesehen wird. Schließlich soll sie Demetrius (Sebastian Reuter) heiraten, der jedoch unglücklicherweise bereits mit Helena (Laura Konken) verlobt ist. Mit dem von Helena gesungenen „Was die dumme Liebe aus uns macht“ stellt schon das erste Lied ein vorweg genommenes Fazit des Stücks dar. Für die passenden Klänge sorgt übrigens die Musical-Band unter der Leitung von Eberhard Nolopp. Die vier besagten jungen Leute finden sich schließlich in einem Wald wieder, wo in einer Nebenhandlung sechs Athener Handwerker ein Theaterstück für die Herrscherhochzeit proben. Besonders bei den Waldszenen zeigte die im Hintergrund wirkende Ton-Lichttechnik-AG von Knut Blancke ihr ganzes Können und sorgte mit Lichteffekten sowie Disconebel für eine passende Atmosphäre.