Qualifizierungsoffensive der Landesinitiative n-21

Fotos und Text Klaus Händel. In einer begleitenden Ausstellung konnten sich Schulträger, Schulleitungen und Lehrer über die aktuellen und alternativen digitalen Werkzeuge und Konzepte zur pädagogischen Nutzung informieren. Organisator Herbert Jancke (n-21) und Schulleiterin Anja Renken-Abken hießen etwa 100 Teilnehmer zur Qualifizierungsoffensive der Landesinitiative n-21 in der Aula des NIGE willkommen.

 

Wenn es um die Digitalisierung der Bildung in der Schule geht, dann ist das Niedersächsische Internatsgymnasium Esens (NIGE) zweifellos eine Vorzeigeschule. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Herbert Jancke, n-21: Schulen in Niedersachsen online, die Fachtagung „Lehren und Lernen mit persönlichen digitalen Werkzeugen“, ein Qualifizierungsmaßnahme der Landesinitiative n-21 mit Unterstützung durch das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) gestern nach Esens gelegt.

In der Digitalisierung von Schule gebe es noch viele weiße Flecken. Das gelte es vor dem endgültigen Beschluss über den Digitalpakt von Bund und Land zu ändern. Deshalb komme es jetzt darauf an, zu informieren und zu motivieren, den Schritt in Richtung Digitalisierung von Lehren und Lernen zu gehen.

Dazu hießen Herbert Jancke als Organisator und Schulleiterin Anja Renken-Abken gestern etwa 100 Schulträger, Schulleitungen und Lehrkräfte am NIGE zu Vorträgen, Hospitationen, Workshops und einer kleinen begleitenden Fachmesse willkommen.

Bevor die Teilnehmer zu ihren Rundgängen und Workshops starteten, gab Anja Renken-Abken einen kurzen Einblick in die Digitalisierung am Internatsgymnasium Esens. 2009 sei man an der Schule mit den ersten Whiteboards gestartet. „Seit 2011 sind wir ,iServe-Referenzschule Niedersachsen‘. 2012 wurden wir Schule für Long Distance Learning (SLDL) mit direktem Austausch mit den Inselschulen. Seit 2017 sind wir Projektschule für die Niedersächsische Bildungscloud“, so die Schulleiterin.

Voraussetzung sei eine funktionierende und umfassende Infrastruktur. Das habe auch am NIGE lange gedauert. „Doch seit 2018 sind wir umfassend ausgestattet und können vollumfänglich digital arbeiten.“

Bei der Einführung und Umstellung habe man festgestellt, das nur beides gehe: digital und analog. „Deshalb nutzen wir an unserer Schule sowohl Active-Panels als auch Whiteboard-Tafeln. „So können wir alle Lehrenden und Lernenden mitnehmen“, so die Rektorin.

Nächster Schritt sei nun das Spiegeln der eigenen Geräte von Lehrenden und Lernenden, das Lehren und Lernen mit persönlichen digitalen Werkzeugen. Dafür gebe es bereits Fortbildungen von Lehrern für Lehrer.

Neben dem Unterricht hat die Digitalisierung auch Einzug gehalten in die Adminis-tration und Verwaltung. Das schaffe eine Erleichterung für Schulleitungen und Lehrer, zum Beispiel bei der Erstellung der Statistik zur Lernentwicklung über das Schreiben der Zeugnisse bis hin zur Organisation von Konferenzen und Elternsprechtagen. „Eltern suchen sich ihre Termine über einen eigenen Zugang selbst. Alles sei möglich“, so die Schulleiterin.

Welche digitalen Werkzeuge dafür nötig sind und wie sie in die pädagogischen Konzepte der Schulen eingebunden werden können, erfuhren Schulträger, Schulleitungen und Lehrer gestern in Rundgängen und Workshops. So informierten Anja Renken-Abken und Herbert Jancke die Schulleitungen über die Implementierung digitaler Werkzeuge in den Schulalltag.

Barbara Feld und Karl-Wilhelm Ahlborn (NLQ) informierten Lehrkräfte in einem Workshop über das Unterrichten mit persönlichen digitalen Werkzeugen. Dazu bot das NIGE sechs Hospitationen in den Lernfeldern Sprachen, Erdkunde und Physik an. Im Unterricht konnten die Teilnehmer verfolgen, wie Lehrende und Lernende mit den persönlichen digitalen Werkzeugen arbeiten.

„Bausteine einer zeitgemäßen Schul-IT-Ausstattung“ hieß ein weiterer Workshop nur für Schulträger unter Leitung von Herbert Jancke und Jörg Zschetzsche (n-21). Damit verbunden war nach einer Einführung und Kurzvorstellung ein „Speeddating“ im Ausstellungsbereich mit der zentralen Frage: Was braucht Schule zur Digitalisierung? Dabei betonte Herbert Jancke: „Es handelt sich hier um eine Momentaufnahme. Was wir in fünf Jahren benötigen, können wir heute nicht sagen.“ Digitalisierung sei ein steter Prozess, auf den Schule und Beruf heute jedoch nicht mehr verzichten könnten.

Zu Schulmedienkonzepten – Digitalpakt Schule: Sachstand und Antragsverfahren – informierte Jörg Steinemann Schulleitungen und Schulträger. Über ein Gesamtkonzept Medienbildung für Lehrkräfte informierten medienpädagogische Berater des NLQ.

Die Digitalisierung von schulischer Bildung habe vor 20 Jahren begonnen. Die Schulen im Land Niedersachsen sind heute unterschiedlich ausgestattet, einige bisher noch gar nicht. Das soll sich durch die Qualifizierungsoffensive durch alle Beteiligten ändern.

Nach einem Artikel des Anzeiger für Harlingerland vom 15.02.2019

 

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