Prof. Grönemeyer am NIGE – „Turne bis zur Urne“

Groene_113 Erste niedersächsische Gesundheitsspiele am NIGE ein voller Erfolg

Text und Fotos von K. Händel
Schon seit Jahren ist der Rückenspezialist Professor Dietrich Grönemeyer an Schulen unterwegs, um Schüler in Bewegung zu bringen.1050 Schüler, der zwölfte Jahrgang als Hel­fer, sowie Lehrer und einige Gäste haben gestern am NIGE an den ers­ten niedersächsischen Gesund­heitsspielen teilge­nommen. Veran­stalter war die Dietrich-Grönemeyer-Stiftung für Prä­vention und Gesund­heitsförderung in Kooperation mit dem NIGE und dem SV Bayer Wuppertal.
Die Gesundheitsspiele, die sich bereits an hessischen Schulen großer Beliebtheit er­freuen, verbinden Sport und Spiel mit einem spannenden Gesundheitsunterricht, für dessen flächendeckende Etablierung Professor Dietrich Grönemeyer seit Jahren kämpft.

Grundlage ist ein multidisziplinärer Ansatz, der die Fachrichtungen Medizin,Sport- und Ernährungswis­senschaften verbindet. Gleich zum Auftakt der Gesundheits­spiele nahm Professor Gröne­meyer alle Teilnehmer mit auf eine interaktive Körperreise. Vorab dankte Schulleiterin Petra Palenzatis allen an den ersten niedersächsischen Ge­sundheitsspielen Beteiligten, allen voran Christa Teuteberg, Leiterin der Fachgruppe Sport, für die knapp zweijähri­ge Vorbereitung der Veranstal­tung, Verwaltungsleiter Theo Vienna, der AOK-Gesundheitskasse Region Jade, den Vertretern des SV Bayer Wup­pertal und dem Jahrgang zwölf für die Unterstützung an den Stationen.Groene_313
„Worum geht es?“, lautete die Eingangsfrage des Profes­sors zu seiner Präsentation „Der Mensch im Mittel­punkt“. Mit Hilfe der Erzählfi­gur „Der kleine Medikus“ er­läuterte Grönemeyer in der NIGE-Turnhalle anschaulich und am eigenen Körper nach­vollziehbar   die   Zusammenhänge heutiger Volkskrank­heiten, Bewegung und Ernäh­rung. „Die Ursachen für Rü­ckenschmerzen sind nur zu drei bis fünf Prozent unsere Bandscheiben. Ursache ist zu 80 Prozent unsere vernachläs­sigte Muskulatur“, so Gröne­meyer. Deshalb riet er den Teilnehmern, immer in Bewegung zu bleiben, auch dann, wenn es schmerzt – ganz nach dem Motto „Turne bis zur Urne“.

Groene_Pub_213Ursachen der zunehmen­den Volkskrankheiten wie Rü­ckenschmerzen, Stoffwech­selstörungen, Beeinträchti­gung des Herz-Kreislauf-Sys­tems, stark zunehmend auch bei jugendlichen, seien unter anderem der Bewegungsman­gel. Daher fordert Professor Dietrich Grönemeyer von der Politik „Eine Stunde Sport an jedem Tag!“.

Die häufigsten Schmerzen entstünden durch Fehlhaltungen über längere Zeiträume hinweg, zum Beispiel bei sitzenden Tätigkeiten. Das führe zu Fehlbildungen der Wirbel­säule und dies in der Folge häufig zu weiteren Beein­trächtigungen wie Kopf­schmerzen oder Kribbeln in Armen, Händen und Fingern. Häufig seien Verspannungen der Muskulatur die eigentli­che Ursache. Anhand einfa­cher Mitmachübungen demonstrierte Grönemeyer, wie diese Verspannungen ge­löst werden können. Über tausend Schüler machten be­reitwillig mit und zeigten sich zum Teil verblüfft, über die Wirkung.
„Eure Schultern sind nach langer Schreibtischarbeit oft bretthart. Massagen mit dem Tennisball, auch als Partner­übung, sorgen für schnelle Abhilfe“, so einer von vielen Gesundheitstipps des Profes­sors.
„Wichtig neben der Bewe­gung ist natürlich auch die ge­sunde Ernährung“, so Gröne­meyer weiter. „Cola-Getränke weichen Knochen auf. Das führt später zu Osteoporose. Und Bandscheiben ernähren sich nicht über das Blut, son­dern durch Bewegung beim Beugen und Strecken mit Wasser. Deshalb ist es so wichtig, genügend Wasser zu trinken.“
An elf Gesundheits- und in elf Workshops sowie an 22 Be­wegungsstationen hatten die Teilnehmer anschließend die Gelegenheit, sich weiter zu in­formieren und sich zu bewe­gen. Nicht „schneller, höher oder weiter“ sollte das Ziel sein, sondern der Spaß an Be­wegung und gesunder Ernäh­rung.
Das unterstrich Professor Grönemeyer nochmals in einer Gesprächsrunde mit Lehrern, Eltern und dem Ver­treter der AOK. Ziel müsse es sein, Kinder früh und nach­haltig auf spielerischem Weg an die Bewegung heranzufüh­ren. „Der Spaß muss dabei immer im Vordergrund ste­hen“, so Gröneme\er. Nur dann könne es gelingen. Schüler dauerhaft in Bewe­gung zu halten.
 
Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 12.9.2013

 

Schreibe einen Kommentar