NIGE-Schüler speisen jetzt im Großcontainer
Land investiert in Esens fünf Millionen Euro in Wirtschaftsgebäude
Die Liste der Handwerker ist lang, die derzeit im Wirtschaftsgebäude des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens (NIGE) an der Auricher Straße tätig sind. „Die Internatsküche wird nach arbeitsschutztechnischen, hygienischen und betriebsoptimierenden Gesichtspunkten angepasst“, berichtet Schulleiterin Anja Renken-Abken. Das Land Niedersachsen, Träger dieser Bildungseinrichtung mit fast 1000 Schülern, nehme nahezu fünf Millionen Euro in die Hand.
Zu den kostenträchtigen Verbesserungen auf der Basis neuester Bestimmungen gehört aber auch die Sanierung der Lüftungsanlage, mit der das Klima in den Räumen verbessert wird. Ziel der Baumaßnahme, so Renken-Abken, ist die klare Trennung der Personalzone, des Anlieferungsbereichs und der Lagerung. „Wichtig ist, dass der sogenannte Weißbereich mit der Produktionsküche noch deutlicher vom Schwarzbereich mit Spülküche und Entsorgung getrennt wird.“ Konkret werde eine Garküche angebaut, die Speiseausgabe neu gestaltet und der Personalbereich verlagert.
Wichtig ist der Schulleitung, zu der auch stellvertretender Schulleiter Tjark-Fokken Emken gehört, die barrierefreie Gestaltung. So soll es auch im Wirtschaftstrakt künftig einen rollstuhlgerechten Zugang und eine rollstuhlgerechte Toilette geben.
Dass das Essensangebot über die fast zweijährige Bauphase ausfällt, sei keine Option gewesen, betont die Schulleiterin. Schon wegen der Bewohnerinnen und Bewohner des Internats sei man angehalten, die Beköstigung mit täglich drei Mahlzeiten sicherzustellen.
So war das Auslagern von Großküche, Speisesaal und Nebenräumen die Voraussetzung für die umfangreichen Bauarbeiten im Wirtschaftstrakt. Auf einer Freifläche zwischen Pavillon und Internatsgebäuden ließ man in den Zeugnisferien eine geräumige Containeranlage aufbauen, in die die Interimsküche und ein Saal für 120 Personen seit Ende Februar für die Dauer der Sanierung untergebracht sind. Mit dem Rückumzug rechnet Schulleiterin Renken-Abken im Juni oder Juli kommenden Jahres.
Wie zuvor werden den 100 Internatsbewohnern, bis zu 100 Schülern des Ganztagsbetriebs sowie einigen Lehrern und anderen Mitarbeitern mittags drei Mahlzeiten zur Wahl angeboten: Neben einem Hauptgericht mit wechselndem Schwerpunkt alternativ ein kalorienreduziertes Tellergericht und ein vegetarisches Essen. Hinzukommen Salatbar und Nachspeise. „Das Angebot haben wir aus praktischen Gründen am Interimsstandort nur leicht vereinfacht“, so Renken-Abken. Nach wie vor würden die Speisen unter der Leitung von Thomas Janßen jedoch frisch zubereitet werden. Sieben Mitarbeiter seien in den Bereichen kalte Küche und Kochbereich mit Konvektionsöfen unter dem Containerdach beschäftigt. Wegen gestiegener Lebenshaltungskosten, so die NIGE-Leiterin, müsse der Essenspreis ab Herbst angehoben werden.
Text und Bild: Detflef Kiesé
Dieser Artikel ist zuerst im Anzeiger fürs Harlingerland am 25.04.2024 erschienen.