NIGE-Schachturnier 2023

Die zweite Wiederauflage des schulinternen Schnellschachturniers am NIGE fand in die­sem wie im Jahr davor am vorletzten Schultag des vergangenen Schuljahres in der Aula des Hauptgebäudes statt. Insgesamt nahmen 52 Schülerinnen und Schüler aus den Jahr­gangsstufen 5 bis 12 teil. Die Zahl der Teilnehmenden von 50 aus dem Vorjahr konnte also noch mal leicht gesteigert werden. Über die dafür benötigten Schachbretter und -figu­rensätze verfügt das NIGE inzwischen selbst. Die maximale Bedenkzeit pro Spieler*in und Partie betrug dieses Mal 15 Minuten, so dass nach dem Feststellen, wer anwesend ist, und dem Erläutern der Turnierregeln zwischen 08:15 Uhr und dem Ende des Wettkampfes um 13:10 Uhr dieses Mal sogar acht Runden gespielt werden konnten. Hierbei machte sich wie im Jahr zuvor der Vorteil der fortschreitenden Digitalisierung bemerkbar, dass zum Messen der genutzten Bedenkzeit jeweils die Schachuhr in der Lichess-App genutzt werden konnte. Somit entfiel nicht nur das Entleihen von Brettern und Figuren, sondern auch von analogen Schachuhren beim Esenser Schachverein, wie es 10 Jahre zuvor noch aufwändig durch Transport mit dem NIGE-Mobil geschehen musste. Herr Specht, der ak­tuelle Leiter der Schach-AG, erhielt bei der Organisation und Ausrichtung tatkräftige Un­terstützung durch die Mitglieder der Schach-AG, die Sekretärinnen, welche freundlicher Weise die Anmeldungen dokumentierten, und Herrn Landgraf, der am Turniertag in seinen unterrichtsfreien Stunden Teil der Turnierleitung war und somit auch als Schiedsrichter fungierte und sich als aktiver Wettkampf-Schachspieler zuvor beratend bei der Organisa­tion einbringen konnte. Finanziell wurde das Turnier dieses Mal auch vom Förderverein des NIGE unterstützt, indem dieser erfreulich unbürokratisch die Kosten für die schon tra­ditionell als Preise an die Besten des Turniers und der Jahrgänge verteilten Gutscheine einer Buchhandlung aus der Region übernahm.

Gespielt wurde nach dem „Schweizer System“. Demnach wurden mittels Turniersoftware ab der zweiten Runde jeweils Begegnungen zwischen den Teilnehmenden ausgelost, die in den Runden zuvor die gleiche Anzahl an Punkten (1 pro Sieg; 0,5 pro Remis) erreicht haben. Lediglich in der ersten Runde gab es somit bei der Auslosung noch keinerlei Be­schränkungen, was mögliche Unterschiede in der Spielstärke der gegeneinander Antre­tenden anging. Der Vorteil des Schweizer Systems liegt also darin, dass man es von Runde zu Runde zunehmend mit gegeneinander Spielenden jeweils gleicher Stärke zu tun hat, so dass der Turniermodus unabhängig von Altersklassen ist. Selbst nach den acht Runden hatten zwar noch einige die gleiche Punktzahl. Aber auch die in diesem Jahr erstmals verwendete Software (Sevilla 17.2.4) bietet für diesen Fall mehrere Möglichkeiten für weitere Wertungen (Feinwertungen), um genaue Platzierungen auch schon nach weni­gen Runden zu ermitteln. Dazu gehört z.B. die so genannte „Buchholz-Zahl“, die sich je­weils einfach durch Addition der Ergebnisse aller, gegen die jemand gespielt hat, ergibt. Von zwei Teilnehmenden mit gleicher Punktzahl ist demnach besser platziert, wer die hö­here Buchholz-Zahl hat, weil sie oder er es durchschnittlich zuvor mit stärkeren Spie­ler*innen zu tun hatte.

Die 26 Bretter waren für den reibungslosen Ablauf durchnummeriert. Dieser Nummerie­rung passten sich ab der zweiten Runde die Spielstärken der Teilnehmenden zunehmend an. Je kleiner die Brettnummer also war, an der man ab der zweiten Runde zu spielen hatte, desto erfolgreicher hatte man demnach bis dahin abgeschnitten. An Brett 1 spielten somit ab der zweiten Runde vornehmlich Teilnehmende, die zuvor entweder alle Partien gewonnen oder nur wenige Punkte abgegeben hatten. An Brett 1 waren demnach zuneh­mend qualitativ gute Partien zu erwarten waren, was sich im Laufe des Turniers auch be­stätigte.

Mit acht gewonnen Partien und somit als einziger ohne Punktverlust wurde Christian vom Hofe (10A) eindeutiger Sieger des Turniers gefolgt vom Vorjahressieger Joren Aumann (Jg. 12) mit 7 Punkten auf dem zweiten und Keno Schönbohm (10C) mit 6 Punkten auf dem dritten Platz. Keno hatte mit 44,0 eine leicht bessere Buchholzzahl als Lars Habbinga (Jg. 12) mit 42,0 auf Platz 4 und die Drittplatzierte des Vorjahres, Dinah Ehnts (Jg. 12), mit einer Buchholzzahl von 37,0 auf Platz 5. Für die Liste der übrigen Jahrgangsbesten ergab sich folgende Rangfolge:

Platz 07 (5,5 Punkte; Buchholzzahl = 38,5): Luca Willmann (8S2)
Platz 08 (5,5 Punkte; Buchholzzahl = 31,0): Anton Klein (7LS2)
Platz 09 (5,0 Punkte; Buchholzzahl = 43,5): Tilko Schuirmann (9A)
Platz 11 (5,0 Punkte; Buchholzzahl = 41,0): Jeremy Frank (6D)
Platz 18 (4,5 Punkte; Buchholzzahl = 32,0): Aaron Stepahn (11C)
Platz 31 (4,0 Punkte; Buchholzzahl = 29,5): Jarik Schröder (5B)

 Zusätzlich zu den Buchgutscheinen als Preise wurden alle Genannten auch mit Urkunden für Ihre Leistungen geehrt.

Wie zu sehen ist, ist die Spielstärke anders als bei den körperbetonten Sportarten weniger vom Alter abhängig. Die vergleichsweise Jüngeren, die gut abgeschnitten haben, haben den Erfolg einem entsprechenden Training zu verdanken – z.B. in der Schach-AG oder gar im Esenser Schachverein. Dennoch sei nicht nur diesen Teilnehmenden, sondern ge­rade auch allen, die sich ohne ein derartiges Training der Herausforderung durch ein sol­ches Turniers gestellt haben, dafür gedankt, dass es so in dem stattgefundenen Umfang überhaupt möglich war.

Die Turnierleitung hofft, dass es unabhängig vom individuellen Abschneiden allen Spaß gemacht hat und die Beteiligung beim nächsten Turnier ähnlich hoch sein wird.

Text: Wilhelm Specht
Fotos: Wilhelm Specht und Philipp Landgraf