Musical-AG blickt auf erfolgreiche Aufführungen von „Die Rote Zora“ zurück
„Die rote Zora ist einfach nicht zu fassen“ hieß es in einem Song des diesjährigen Musicals am NIGE. Basierend auf dem Kinder- und Jugendroman „Die rote Zora und ihre Bande“ von Kurt Held (Musicalbearbeitung durch Sophie Stürmer und Oliver Zahn) entführte die Geschichte das Publikum dieses Jahr in die Stadt Senj in Kroatien, in der die Idee von Gerechtigkeit durchaus unterschiedlich interpretiert wird.
Die namensgebende Rote Zora, verkörpert durch Olivia Dirks, führte im Stück eine Bande von auf sich allein gestellten Waisenkindern, den Uskoken, an (Sophie Gerken, Jette Gronewold, Merle Janssen), die den reichen Bürgern von Senj mit allerlei Streichen auf die Nerven gingen, eigentlich aber nur versuchten zu überleben.
Am Anfang des Stücks verschlug es auch Branko (Titus Reiche) nach Senj, da seine Mutter verstarb und sie ihm Senj als letzten Aufenthaltsort seines Vaters nannte. Hier erfuhr er jedoch zunächst nur Ablehnung und kam auch noch ins Gefängnis, nachdem er des Diebstahls beschuldigt wurde. Glücklicherweise betrachtete Zora es als ihre Pflicht Branko zu helfen. Nachdem Branko durch sie befreit und in die Bande der Uskoken aufgenommen wurde, gingen die Probleme jedoch erst so richtig los, da die Uskoken mit den arroganten Gymnasiasten aus Senj schon länger im Clinch lagen. Auch nicht jeder der Uskoken war vom neuen Mitglied der Bande begeistert.
Die großen Gefühle kamen im Stück nicht zur kurz, denn Branko lernte nicht nur die selbstbewusste Rote Zora, sondern auch Zlata, die Tochter des Bürgermeisters kennen, die ganz andere Vorstellungen von Gerechtigkeit hatte als ihr Vater (Josefine Hohmann). Dieser sorgte mit immer neuen Abgaben dafür, dass die armen Bürger Senjs an den Rand der Verzweiflung getrieben wurden.
Die schwelenden Konflikte der armen und reichen Bürger Senjs spitzten sich letztendlich so weit zu, dass der Fischer Gorian (Luisa Janssen), der den Uskoken geholfen hatte vor der Polizei zu fliehen, schließlich keinen anderen Ausweg sah, als eine Revolution in Gang zu bringen.
Zwei fast ausverkaufte Wochenendvorstellungen mit gut gelauntem und besonders am Samstag durch Standing Ovations sichtbar begeistertem Publikum wurden mit 28 Darstellern und vielfältiger Unterstützung realisiert. Viele der Darsteller standen in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Bühne und haben eindrucksvoll bewiesen, dass sich die vielen Proben gelohnt haben. Die Musicalband unter der Leitung von Simon Kiesé und die Licht- und Tontechnik-AG unter der Leitung von Knut Blancke trugen auch in diesem Jahr wieder entscheidend dazu bei, dass „Die Rote Zora“ bei allen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Text: Ulrike Lotzmann
Bilder. Martin Ebert