Kochen wie die Römer
Was haben die alten Römer wohl gegessen? Was konnten sie damals schon zubereiten? Wie hat es geschmeckt? Diesen Fragen wollte der Lateinkurs der zehnten Klassen des Niedersächsischen Internatsgymnasiums in Esens zusammen mit ihrer Lehrerin Elise Bessert nachgehen und einige Spezialitäten in der Schulküche nachkochen.
Nach einer kurzen Planungsphase und dank eines Kochbuches mit diversen überlieferten und zum Glück bereits übersetzten Rezepten mit dem Titel „De re coquinaria“ von Marcus Gavius Apicius startete der Kurs die Aktion. Auf der Speisekarte: Cucurbitas more Alexandrino, Pullum Frontonianum und Tyropatinam. Auf Deutsch: Zucchini auf alexandrinische Art ( in diesem Fall noch mit Auberginen ), Hähnchen und als Nachtisch Eiercreme, als weiteren Nachtisch Kirschfladen (eine Art Pfannkuchen). Die Zusammensetzung der Zutaten klang hierbei zunächst ziemlich seltsam, so waren Grundbestandteile der Kirschfladen alte Brötchen und in die Eiercreme gehörte neben Eiern, Milch und Honig noch Pfeffer. Zu den Auberginen und Zucchini kamen nach dem ersten Anbraten unter anderem zermürbte Datteln, Pinienkerne und Kümmel dazu. Neben dem alten Brot, welches mithilfe von Milch eingeweicht wurde, kam zu dem Kirschfladenteig noch mehr Milch, Mehl, Honig und Zimt hinzu. Der Teig wurde vor dem Backen noch mit Kirschen vermischt und danach mit Zimt abgeschmeckt.
Um alles geordnet zubereiten zu können, haben wir uns in verschiedene Gruppen eingeteilt, in welchen die unter-schiedlichen Komponenten der Mahlzeit gekocht werden sollten – trotzdem verlief nicht alles so wie es sollte.
Die Eiercreme wollte trotz einer angegebenen Fertigstellungszeit von rund 15 Minuten auch nach einer Stunde immer noch nicht fest werden – selbst im Kühlschrank. Normal klang die Zubereitung des Hühnchens, welches mit Dill, Bohnenkraut, Koriander und Lauch 45 Minuten lang im Backofen schmoren sollte.
Der Rest gelang dann fast reibungslos, auch wenn der Geschmack der Auberginen und Zucchini mit zermürbten Datteln ziemlich gewöhnungsbedürftig war. Letztendlich hat dann doch das meiste geschmeckt – auch wenn die Eiercreme mehr einem Eiershake glich und nicht einmal mehr mit Mascarpone zu retten war. Das Hähnchen und vor allem die Pfannkuchen haben aber allen geschmeckt, so dass man doch sagen kann, dass die Römer zu ihrer damaligen Zeit schon recht gute Rezepte auf Lager hatten und es sich eindeutig lohnte, einige davon selbst auszuprobieren und zu kosten.