Erster Spatenstich für 2-Feld-Halle am Nige

Vertreter des Kultusministeriums, des staatlichen Baumanagements, der Region sowie Lehrer und Schüler verfolgten Montag die Ausführungen zum Neubau einer 2-Feld-Sporthalle am NIGE. Schulleiterin Anja Renken-Abken (v. l.), Birgit Kallmeyer (Kultusministerium), Cristina Bierschenk (staatliches Baumanagemeint Region Nord-West), Bürgermeisterin Karin Emken (MdL) und Baudirektor Cedrik Strüver (Regionalstellenleitung) beim ersten Spatenstich.

ESENS. (HÄ) Die Stühle der Aula im Sek-I-Gebäude des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens sind besetzt. „Die Vorfreude wächst mit jedem Tag“, heißt Schulleiterin Anja Renken-Abken die Teilnehmer, darunter Karin Emken (MdL und Bürgermeisterin der Stadt Esens), Landrat Holger Heymann, Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs, Vertreter des Kultusministeriums und des staatlichen Baumanagements sowie Schüler und Lehrer willkommen. Der erste Spatenstich zum Bau einer 2-Feld-Sporthalle ist vollbracht.

„Es ist ein weiter Weg vom Beginn einer Sache bis zu ihrer Durchführung“, zitiert Karin Emken Molière (17. Jahrhundert) und erklärt: „Diese Worte begleiten uns bis heute.“ Denn ein langer Weg sei es auch zum jetzt begonnenen Neubau der Sporthalle gewesen. „Geduld war gefragt. Doch jetzt sind wir ungeduldig und warten auf eine schnelle Fertigstellung.“

Dass man nun den ersten Spatenstich feiern könne, sei eine gelungene Gemeinschaftsleistung des Landes Niedersachsen zusammen mit dem Landkreis Wittmund, der Samtgemeinde und der Stadt Esens. „Wir alle hatten ein Ziel, den Neubau der Sporthalle“, betont Emken und erklärt: Wer sein Ziel kenne, der finde den Weg.

Bierdeckelvertrag

Die alte Halle, die noch in diesem Jahr abgerissen werden soll, stellte viele Beteiligte vor eine besondere Herausforderung: Sie hatte eine bewegte Vergangenheit und schon so einige Besitzer wie den Landkreis, die Samtgemeinde und die Stadt sowie unterschiedliche Träger. Aber das Grundstück, auf dem die alte Halle steht, gehörte niemals nur einem. Ein Teil war immer schon oder immer noch privat, und der Eigentümer war nicht bereit zu verkaufen. Nur im Tausch mit einem anderen Grundstück, wie es in einem Bierdeckelvertrag festgeschrieben worden sei, habe die Person zugestimmt. Der Bierdeckel liege heute beim Landkreis, die Halle wurde gebaut, die Vereinbarung jedoch nicht rechtskräftig umgesetzt, erinnert Karin Emken.

Nach Klärung und Regelung der Eigentumsverhältnisse hätten das Nige, der Landkreis und die Samtgemeinde in Hannover Überzeugungsarbeit leisten müssen. Damals noch beim Kultusminister Grant-Hendrik Tonne sei man mit dem Wunsch nach einer neuen und modernen Halle auf offene Ohren gestoßen. Letzte Hürde seien schließlich die Finanzen gewesen. Doch auch das sei inzwischen geklärt. „Niedersachsen baut eine Sporthalle. Sie ist eine Investition in die Zukunft und ein Bekenntnis des Landes zum Nige und zu diesem Standort“, freut sich Karin Emken für die Schule und die Region Esens.

So wird die Halle gebaut

Details zur Vorgeschichte und zum Bau verrät Baudirektor Cedrik Strüver (staatliches Baumanagement, Regionalstellenleitung): Der erste Spatenstich, Grundsteinlegung, Richtfest und Einweihung seien für alle Beteiligten jeweils bewegende Momente. Obwohl Umrisse und somit die Größe der neuen 2-Feld-Sporthalle bereits sichtbar werden, begehe man heute den ersten Spatenstich, erklärte der Baudirektor am Montag.

2018 habe man die Bauanfrage erhalten und in der Folge mit der Planung begonnen. 2021 erfolgte die offizielle Bauanmeldung. Entstehen soll nun eine moderne Sporthalle mit intelligentem Grundriss, energieeffizient und nachhaltig gebaut. Das entstehende Gebäude habe eine Vorbildfunktion für das Land Niedersachsen. Bestandteile der Baumaßnahme seien Photovoltaik, Wärmepumpen und ein Holz-Beton-Mix. „Das Ziel ist es, für Schülerinnen und Schüler optimale Bewegungs- und Analyseflächen, ein offenes Foyer und einen Zuschauerbereich zu schaffen“, sagt Strüver. Dafür nehme das Land Niedersachsen etwa zehn Millionen Euro in die Hand. Das Richtfest soll noch in diesem Jahr gefeiert werden.

Tex und Bild: Klaus Händel

Dieser Artikel erschien am 23. August 23 im Anzeiger fürs Harlingerland