Erster Inselkinder Fußballcup am NIGE 2023

Sechs Inselteams und die Auswahl des NIGE kicken bei besonderem Turnier in Esens – NIGE-Team siegte souverän

Bericht und Bilder von Jochen Schrievers (AfH) und Tjark-Fokken Emken
Bilder von Jochen Schrievers (AfH) und Tjark-Fokken Emken

Sie heißen Leonie, Frederik und Jason und wohnen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Doch um zusammen ein Fußballturnier in Esens spielen zu können, war ein Aufwand nötig, den viele für ihren Sommerurlaub nicht betreiben. Die Kinder von Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney und Borkum mussten am Sonntag früh aufstehen, um rechtzeitig in der Sporthalle des NIGE in Esens beim Insel-Cup zu sein. Dass es trotzdem nicht alle zum ersten Spiel geschafft haben, war dabei schon eingeplant.

Stundenlange Anreise mit Fähre, Bus und Bahn

Die Nachwuchskicker von Borkum hatten zwar eine weite, aber vergleichsweise einfache Anreise. Morgens um 8 Uhr hieß es in die Autos steigen, knapp zweieinhalb Stunde mit der Fähre bis nach Emden und dann weiter nach Esens. Die Langeooger, die – zumindest von der Strecke her – nah dran wohnen, haben sich einen Bus gemietet, um vom Anleger in Bensersiel zur Halle zu kommen. Andere hatten sich entschieden, den Zug zu nehmen. „Der Aufwand ist schon enorm, aber alle haben einen Weg gefunden“, sagt Oliver Schütte, Trainer der Baltrumer Mannschaft und Mitorganisator. Lediglich Juist war nicht vertreten. Der Fahrplan der tideabhängigen Fähre passte schlichtweg nicht. Dafür stellte das NIGE ein Team. Da ohnehin viele Kinder von den Inseln das Internatsgymnasium besuchen, ein idealer Ersatz. Die Fährzeiten bestimmten auch den Spielplan. So waren die ersten Partien bereits beendet, als die Wangerooger endlich vor Ort waren.

Die Trainer, Eltern und die jungen Fußballer haben den Aufwand aber gerne in Kauf genommen. Schließlich haben die meisten von ihnen sonst kaum eine Chance, überhaupt zu kicken. „Wie können höchstens im Sommer mal gegen eine Urlaubertruppe spielen. Aber das ist dann auch nur zum Spaß“, sagte Schütte über seine Baltrumer Auswahl. „Jetzt haben wir eigene Trikots und sogar einen Schlachtruf“, fügte er hinzu. Während Norderney und Borkum Mannschaften im regulären Spielbetrieb haben, waren die Teams der übrigen Inseln bunt gemischt.

Teams wünschen sich Neuauflage

Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider. Einige Mannschaften waren eingespielt und taktisch gut aufgestellt, bei anderen schlichen sich typische Fehler ein, die auf fehlende Erfahrung zurückzuführen sind. „Die Halle ist zu groß für unsere Kinder. Wir haben an der Inselschule ja nur ein kleines Feld“, stellte der Langeooger Trainer fest. Die Leistungsunterschiede und Unsicherheiten gingen nicht an allen spurlos vorbei. Eine Torhüterin war den Tränen nahe, als die Bälle rechts und links neben ihr einschlugen. Dass Ergebnisse bei diesem Turnier nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, war in dem Moment nur ein schwacher Trost. Nach dem Turnier waren sich dann aber doch alle einig. Der Insel-Cup soll nicht letzte gewesen sein – auch wenn der Aufwand eher an eine Europameisterschaft als an ein Kinderfußballturnier erinnert. Und dann wollen die Inselkicker vor dem Team des NIGE landen.

Für das Catering stand das NIGE-Abi2024-Versorgungsteam bereit und backte unzählige Waffeln. Als Schiedsrichter leiteten Jonas Oldenettel und Jonas Weers souverän die 21 Spiele des Jeder-gegen Jeden-Turniers.

Das siegreiche NIGE Team spielte mit Jeela Janssen, Lenja Bruns, Emma Bangert, Bente Buserath, Mats Heien und Max Siemens.