Erfahrungsbericht Emma Berreth

Hallo, ich bin Emma Berreth, 14 Jahre alt und hatte das große Glück bei einem sechswöchigen Austausch in Spanien teilzunehmen. Dieser Austausch wurde vom Kultusministerium in Niedersachsen organisiert und geleitet, also musste man lediglich die Kosten für den Flug und die Zugfahrt tragen. Nur 30 Schüler aus Niedersachsen hatten die Möglichkeit teilzunehmen und dann sechs Wochen in der Partnerregion Castilla y León zu verbringen. Nachdem ich Mitte Februar durch eine E-Mail von meinem Spanisch Lehrer, Herrn Apke, davon erfahren hatte, dass ich die Möglichkeit hatte an so einem Austausch teilzunehmen, habe ich mich mit einer Freundin im März 2022 beworben. Knapp einen Monat später erhielt ich eine E-Mail, dass ich angenommen wurde. Im Juni wurde mir mitgeteilt, wer meine Austauschpartnerin sein würde und eine Woche später durfte man den Kontakt aufnehmen. Wir haben uns dann die Wochen und Monate bis zum Flug ein bisschen über das Schreiben kennengelernt.

Am 30.10.2022 war es dann endlich soweit. Wir mussten um zwei Uhr früh los, um drei Stunden nach Hannover zu fahren. Dort haben wir dann Herr Meishner kennengelernt. Er organisiert den Austausch größtenteils und hat uns nach Spanien begleitet, damit nichts schief gehen konnte. Nach der Zugfahrt und dem Flug waren wir dann endlich in Spanien. Ein paar wurden schon direkt vom Flughafen abgeholt, aber für mich ging es mit den anderen noch mit dem Bus nach Segovia, in die Stadt in der ich sechs Wochen verbracht habe. Dort habe ich dann gleich nach der Ankunft meine Gastfamilie kennengelernt und mich von den anderen verabschiedet. Zuhause angekommen haben wir zusammen gegessen und uns ein bisschen unterhalten. Am Anfang war es schwer, alles zu verstehen, weil Spanier natürlich sehr schnell sprechen und die Aussprache ist natürlich auch ein bisschen anders, aber mit Händen und Füßen oder dem Übersetzer ging es. Wir hatten Glück, dass die ersten vier Tage schulfrei waren, also konnten wir uns erstmal besser kennenlernen und ich konnte mich etwas einleben. In den Tagen habe ich auch gleich einige Freunde von meiner Austauschschülerin, Paola, kennengelernt und ein Fußballspiel von meiner Gastschwester angeschaut. Im generellen ist dort Fußball beliebter als in Deutschland und während der WM gehen viele mit spanischen Flaggen oder Fanartikeln in den Landesfarben zur Schule. Außerdem sind alle sehr viel spontaner und man kann selbst noch um 23 Uhr an Wochenenden rausgehen um sich mit Freunden zu treffen. Generell war vieles aber auch später als in Deutschland. Zum Beispiel isst man dort erst gegen 15 Uhr nachmittags Mittagessen und Abendessen ist erst gegen 21 Uhr.

Auch die Schule fängt später an. Ich bin in die IES Andrés Laguna gegangen und dort fing die Schule um 8:20 Uhr an. Wenn man zu spät kommt und der Lehrer einen nicht reinlassen möchte, musste man in die Bibliothek und konnte erst die nächste Schulstunde wieder besuchen. Insgesamt gab es 6 Stunden, die jeweils 50 Minuten lang gingen und dazwischen hatte man 5 Minuten Zeit den Raum zu wechseln. Nach drei Stunden hatte man eine halbe Stunde Pause. An meinem ersten Schultag war das alles noch sehr ungewohnt, aber man hat sich schnell dran gewöhnt. Die Noten in Spanien gehen von 1 bis 10, wobei 10 die Beste ist. Außerdem muss man sich im Unterricht nicht melden, sondern kann einfach reinreden. In der Zeit in Spanien haben wir außerdem zwei Paläste besucht, sowie die Städte Salamanca, Madrid und Valladolid, wo meine Gastfamilie noch eine zweite Wohnung hat. In Spanien gibt es sehr viele ältere Gebäude und Monumente. Am besten haben mir die Kathedrale in Salamanca, der Palacio de la Granja und Segovia gefallen.

Auch das Essen war anders. Mittags und abends wurde warm gegessen. Fleisch wird in Spanien täglich viel gegessen und auch Fisch mehr als ins Deutschland. Zum Frühstück wird in Spanien fast ausschließlich süß gegessen. Da ich auch am Anfang der Weihnachtszeit dort war, durfte ich das klassische Turrón und Polvorón probieren. Ich fand beides sehr lecker und von beidem gab es verschiedene Varianten und Sorten.

Beim Rückflug fiel der Abschied echt schwer, aber man hat sich auch schon auf das Zuhause in Deutschland gefreut. Der Rückflug war bei uns etwas chaotisch, da unsere Koffer eine Stunde lang brauchten, bis wir sie in Frankfurt bekommen haben und unser Flug auch Verspätung hatte, aber wir haben eine Lösung gefunden und sind mit vier Stunden Verspätung zu Hause angekommen. Auch bei dieser Reise hat uns Herr Meishner begleitet und alles organisiert.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es mir in Spanien echt gut gefallen hat und ich so einen Austausch auf jeden Fall wiederholen würde, wenn ich die Möglichkeit hätte. Ich finde, dass man in den sechs Wochen viel lernt und auch wenn man am Anfang Bedenken hat, will man am Ende am liebsten nicht mehr weg. Am meisten finde ich, dass man mehr Spanisch verstehen kann, aber auch das Sprechen ist viel leichter und normaler geworden. Aber auf jeden Fall freue ich mich schon, wenn meine Austauschpartnerin Mitte Januar kommt und wir uns wiedersehen. Abgesehen davon werde ich dieses oder nächstes Jahr definitiv in den Ferien nach Spanien gehen, um alle wieder zu besuchen.

Bericht und Bild: Emma Berreth