Ein Ehemaliger stellt in der Region aus
Selten war die Eröffnung einer Ausstellung im Künstlerhaus Hooksiel so gut besucht wie am vergangenen Sonntag. Die Besucher drängten sich in der kleinen Galerie. Grund ihres großen Interesses: der Fotograf Iko Freese, 1971 in Wittmund geboren, in Ochtersum aufgewachsen und am NIGE zur Schule gegangen und inzwischen einer der gefragtesten Theaterfotografen Deutschlands. In der Ausstellung zeigt er Porträts, die in den letzten Jahren in Berlin entstanden sind.
Zwei großformatige Porträts dominieren die Ausstellung: das eine zeigt die große Tänzerin und Choreografin Pina Bausch, das andere den Komponisten, Musiker und Schauspieler Jakob Diehl. Beim Rundgang stoßen die Besucher auf bekannte und weniger bekannte Schauspieler, auf Martina Gedeck und Nina Hoss, auf Christian Grashof und Katrin Welisch, deren Porträt übrigens auch das Ausstellungsplakat und die Einladungskarten ziert. Die ausgestellten Arbeiten sind alle schwarz-weiß, noch analog fotografiert und in der Dunkelkammer in Handarbeit entwickelt, „gegen den Geist der Zeit“, sagte Felicitas Zürcher. Die Dramaturgin vom Staatsschauspiel Dresden hielt am Sonntag den Eröffnungsvortrag. Es sei sicherlich eher unüblich, dass eine Dramaturgin die Einführung übernimmt, meinte die aus der Schweiz angereiste Felicitas Zürcher, ihre Verbindung zu Freese sei durch das Theater entstanden. In ihrem Vortrag half sie den Besuchern auf sehr fesselnde Weise, in den Gesichtern der abgebildeten Personen mehr zu lesen als das, was auf den ersten Blick erkennbar ist. Bei fast allen Porträts sei das Auge des Betrachters allein auf die Gesichter fokussiert, nichts lenke ab, weder ein Lächeln noch Kleidung, erklärte Felicitas Zürcher. Hier werde das Kerninteresse des Fotokünstlers Iko Freese deutlich, in den Gesichtern einen wahren, privaten Moment einzufangen, ohne bloßzustellen.