Bericht vom Zweiten Tag der Talente
Es war wieder ein Ausnahmetag am NIGE: Ca. 100 Kinder insgesamt nahmen an den zehn einzelnen Workshops des Kooperationsverbundes für Begabungsförderung teil, darunter 87 Grundschülerinnen und -schüler aus der Region; hinzu kamen viele fleißige Helferinnen und Helfer vom NIGE für das Sprachendorf Französisch und Spanisch, für Chemie im Alltag, Theater und Raketenbau aus den höheren Jahrgängen, die die Workshopleiterinnen und -leiter verantwortungsvoll unterstützten. Damit sind sie selbst natürlich auch in ihrer Leistung bestätigt und motiviert worden und zudem pädagogisch gefordert gewesen.
Außerdem probte zeitgleich der Knabenchor des NIGE mit Hochdruck und Eifer für die am 3. und 6. Dezember anstehenden traditionellen Esenser Adventskonzerte.
Leider konnte ich wegen meines vollen Stundenplans an dem Tag nicht persönlich durch die Workshops gehen, sodass ich mich bei meinem Bericht auf die Evaluationsbögen, mündliche Rückmeldungen und die mir bislang vorliegenden Fotos stützen muss.
Eine Auffälligkeit möchte ich gleich einmal festhalten: Der Umgang mit Computern war den Kindern zum Teil gänzlich unbekannt – sicherlich eine Folge der – nennen wir es mal – „Wischtechnik“ heutzutage. Durch die Nutzung von Handys und Tablets verschieben sich definitiv die Kompetenzen im digitalen Bereich.
Welche Erfahrungen haben die Kinder am Tag der Talente also gemacht?
Im Theater unter der Leitung von Frau Grewe haben die Kinder mehrfach zurückgemeldet, dass sie gelernt hätten, dass man lauter sprechen müsse. Einige haben stolz erwähnt, dass sie sich überwunden hätten, sich selbstbewusst und ohne Angst vor den anderen hinzustellen und eine Rolle zu spielen. Andere haben das Rätseln im Philosophie-Workshop bei Frau Koltermann geliebt, um beim Lösungserfolg und durch Teamarbeit den Escape-Room erfolgreich verlassen zu können. Dabei musste man sich offensichtlich schon recht anstrengen.
Wieder andere steigerten ihre Kenntnisse im Entschlüsseln von Codes im Workshop von Herrn Landgraf vom analogen Caesar-Code bis hin zur monoalphabetischen Substitution mithilfe von Rechnern. Auch durften die Kinder eigene Texte verschlüsseln und durch andere decodieren lassen.
Einen größeren Teil nahmen die beiden Sprachendorf-Angebote ein, die die Sprache Englisch bei Herrn Kortekamp, aber auch Französisch und Spanisch bei Frau Weissig bedienten und dazu noch die Sprache Türkisch, in die auch von recht vielen Kindern hineingeschnuppert wurde. Wie das? Nun, eine Schülerin aus der Gruppe der Helferinnen und Helfer ist selbst in der Begabungsförderung am NIGE und konnte auf diese Weise gefordert werden: Sie unterrichtete wie ein alter Hase im Lehrgeschäft interessierte Kinder erfolgreich in ihrer Muttersprache. Denn jedes Teilnehmerkind konnte sich insgesamt 2 Sprachen aussuchen, die es näher kennenlernen konnte. Insgesamt meldeten die Kinder zurück, sie hätten viele (neue) Vokabeln gelernt und könnten sich jetzt z.B. im Restaurant im Ausland gut ausdrücken.
Und wir hatten die Druckwerkstatt bei Frau Frey und Frau Bialek im Angebot, die mit dem Thema „Monster von fernen Planeten“ Einblicke in die verschiedenen Drucktechniken des Hoch- und Tiefdrucks gab. Dabei kamen, neben druckbaren Alltagsmaterialien, selbstgebastelte Stempel, eingeritzte Milchtüten-Innenseiten und die Druckpresse zum Einsatz. So entstanden schöne (Weihnachts-) Karten und später zahlreiche kreative Monsterbilder-Drucke zu einer Monstergeschichte.
Außerdem wurden wieder (z.T. hervorragend bemalte) Raketen bei Herrn Rudnick gebaut und in den Himmel geschossen. Ich habe nach der 6. Stunde einige Kinder stolz ihre noch heil gebliebenen Raketen zeigen sehen und sie berichteten von Raketenstarts, die die Raketen bis in die Wolken katapultiert hätten.
Im Film-Workshop bei Frau Menz haben fünf Grundschülerinnen und Grundschüler sehr selbständig Stop-Motion-Filme produziert und nachbearbeitet: Ungewöhnliche Fußballspiele, Friseurbesuche und Figuren, die durch Fenster gehen können – die Möglichkeiten der Technik wurden in zahlreichen Geschichten erprobt. Nebenbei lernten die Talente so verschiedene Apps zur Filmproduktion und -bearbeitung kennen.
Aus dem „Chemie im Alltag“ -Workshop berichtete die Workshopleiterin Frau Kappert, dass alle Experimente gut geklappt und die Kinder mit den Helfern aus der 9. und 11. Klasse gut zusammengearbeitet hätten. Es gab mit Sicherheit viel Einsatz von Bunsenbrennern und Haushaltsmitteln wie Mehl und Backpulver und Natron etc.., um z.B. den beliebten „Slime“ selbst herzustellen.
Zum Rahmen des Tages der Talente gehören auch die Trainings- und Challenge-Tage für die Vorbereitung der Teilnahme am Wettbewerb „Jugend debattiert“ bei Frau Klemm; einer der geplanten drei Tage war bereits zwei Wochen zuvor erfolgreich durchgeführt worden.
Insofern war es eine sehr bunte Mischung und für jeden etwas dabei! Da wir insgesamt 10 Verbundsschulen bedienen müssen und auch Grundschulkindern die Teilnahme ermöglichen, deren Schulen nicht im Verbund sind, ist ein großes und breit gefächertes Angebot sehr wichtig.
Ich danke allen Teilnehmenden und Ausrichtenden sowie dem Vertretungsplan herzlich für ihren Einsatz!
Text und Bilder: Elise Bessert