„ ABI Heute – Captain Morgan“
„Heute ABI – Captain Morgan“ lautete gestern das Motto des Abi-Jahrgangs des NIGE 2015.
Foto und Text von KLAUS HÄNDEL
Für eine voll besetzte St.-Magnus-Kirche sorgte gestern das Niedersächsische Internatsgymnasium Esens . Anlass war die diesjährige Schulentlassfeier, wie Schulleiterin Petra Palenzatis erklärte, „mit 147 Schülern der größte Jahrgang, den das NIGE in seiner 49-jährigen Geschichte je verabschiedet hat“.
Die Feierlichkeiten begannen, auf das Motto „ABI heute – Captain Morgan“ des Abiturjahrgangs 2015 abgestimmt, mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Symbol der Seefahrt. „Viele Abiturienten werden in den nächsten Wochen und Monaten zu neuen Ufern aufbrechen“, erklärte Pastor Thomas Arens anschließend zur Begrüßung seitens der Kirchengemeinde. „Ihr werdet mit dem Wind segeln, aber auch gegen den Wind kreuzen müssen, um Euren Kurs durchs Leben zu finden und zu meistern.“
Für den bewegenden Gottesdienst und die Bereitstellung des Gotteshauses für die Entlassfeier dankte Schulleiterin Petra Palenzatis. „Ich feue mich, dass wir heute an diesem Ort unseren Abiturjahrgang mit 147 Abiturienten verabschieden dürfen“, sagte sie vor Schülern, Eltern und Gästen. Besonders erfreut sei das NIGE darüber, dass in diesem Jahr 41 Internatsschüler, 40 davon von den Ostfriesischen Inseln, ihr Abitur erfolgreich abgelegt haben. Von Borkum kommen 15 Schüler, von Norderney 13, je vier von Langeoog und Wangerooge, drei von Juist und eine Schülerin von Baltrum.
„Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate und Jahre für Euch, liebe Abiturienten, gelohnt haben: Gemeinsam habt Ihr einen Durchschnitt von 2,76 erreicht.“ 59 Abiturienten des NIGE erhielten ein Zeugnis mit einem Durchschnitt mit einer Zwei vor dem Komma. Und 15 Prüflinge haben das herausragende Ergebnis mit einer Eins vor dem Komma erreicht. Die besten Ergebnisse erzielten Lars Behrendt, Annika Blödorn und Jan Schenzel mit der Note 1,3, gefolgt Christopher Brinkmann und Finja de Buhr von Borkum mit einer 1,4. Leonie Collmann erreichte eine 1,6 und mit Tammo Jacobs, Yasmin Kalkhorani, Lena Klette von Langeoog, Katja Moerschner und Falk Pospischil schafften für Schüler eine 1,7. Lukas Emken, Fabienne Peters von Norderney und Stefanie Schulz konnten sich über eine 1,8 freuen und Yessika Emken über eine 1,9.
Großen Anteil an den Leistungen hätten nicht nur die Lehrkräfte dieses Abiturjahrgangs, sondern alle Mitarbeiter des NIGE gehabt, so die Schulleiterin. „Ihnen gebührt Dank und Anerkennung.“ Besonders lobte sie das Wirken von Anja Renken-Abken, die die Schüler in „gewohnt souveräner und engagierter Art und Weise“ in der Qualifikationsphase und durch die Abiturprüfungen begleitet habe. „Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von Dr. Eva Rinne“, so Petra Palenzatis.
In ihrer letzten Abitur-Rede vor dem Wechsel an die Deutsche Schule in Washington griff sie das Motto des Abi-Jahrgangs 2015 „Heute ABI – Captain Morgan“ auf und stellte fest, dass das wohl weniger mit Alkohol, den „Pirates of the Carribean“ oder „Captain Kirk“ von der Enterprise zu tun habe, sondern mit der Kommandozentrale des Lebens: „Mit dem Abiturzeugnis in der Tasche habt Ihr dafür das Patent erhalten, das Euch befähigen wird, Eure Rolle als Kapitän Eures Lebens sachgerecht auszufüllen. Macht Euch also auf den Weg, verlasst vertraute Gefilde und nehmt Kurs auf neue Welten, so wie viele Kapitäne vor Euch.“
„Mit dem Abitur in der Tasche endet die Investitionsphase in das Kulturgut Bildung“, sagte MdL Holger Heymann. „Jetzt müsst Ihr Euren Weg selbst bestimmen, die Heimat dabei jedoch nicht vergessen.“
Karin Emken gratulierte als Bürgermeisterin der Stadt Esens, für den Landkreis, die Samtgemeinden Esens und Holtriem und als Mutter von Lukas. Sie dankte den Eltern und Lehrern, die den Abiturienten das „Rüstzeug für das Erreichen eines erfüllten Lebens“ mit auf den Weg gegeben hätten.
Glückwünsche überbrachte auch Holger Backhaus, Vorsitzender des Elternrates: „Sie haben es geschafft. Genießen Sie jetzt ihre Freiheit, sich künftig selbst definieren zu dürfen.“ Anders als bisher in der Schule, wo jeder Fehler dick mit Rot markiert und korrigiert werde, gehörten sie künftig zum Leben dazu. Fehler seien die Grundlage für den Erfolg, motivierte Backhaus, und ergänzte: „Lust auf Erfolg ersetzt die Angst vor Fehlern.“
Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 4.7.2015