Extra-Jahrgang am NIGE

Anja Realschul 17

Text und Foto Imke Oltmanns: Realschüler, die in diesem Sommer mit ihrem erweiterten Abschluss an ein Gymnasium wechseln möch­ten, müssen sich langsam umgucken. Denn es gibt kaum Schulen, bei denen ein Einstieg dieses Jahr möglich ist. Der Grund: Der Wechsel von G8 (Abitur nach 12 Jah­ren) zurück zu G9 (Abitur nach 13 Jahren). Durch das Wiedereinführen der

  1. Klasse als sogenannte Einführungsphase vor dem Kurssystem in Klassen 12 und 13 entsteht praktisch eine Lücke für Seiteneinstei­ger, wie eben der Realschü­ler. Die nächste eigenständi­ge Einführungsphase in der elften Klasse beginnt im Zuge der Umstellung erst im Au­gust 2018.

Das niedersächsische Kul­tusministerium hat diese Lü­cke geschlossen: Landesweit dürfen 22 ausgewählte wei­terführende Schulen ab Au­gust 2017 eine solche Einfüh­rungsphase anbieten. Natür­lich gefolgt von den beiden Klassen 12 und 13. Es ent­steht also eine Art kleiner Ex­tra-Jahrgang über drei Jahre, der diese Lücke schließt. Auf der ostfriesischen Halbinsel ist neben der Ko­operativen Gesamtschule (KGS) Wiesmoor das Nieder­sächsische Internatsgymna­sium Esens (NIGE) die zweite ausgewählte Schule. „Wir sind froh darüber, denn wir haben viel Erfahrung mit Kindern von anderen Schul­formen“, erklärt dazu NIGE-Schulleiterin Anja Renken-Abken. Das Internatsgymna­sium nehme jedes Jahr viele Inselkinder auf, die von den dortigen Realschulen, Ober­schulen mit und ohne Gym­nasialzweig und Gesamt­schulen auf das Gymnasium wechselten.

Besonderer Pluspunkt in Esens: Das NIGE bietet auch Unterkunft an. In den gerade erst renovierten Internatsge­bäuden gebe es Platz für 30 zusätzliche Schüler, so Renken-Abken. Insgesamt können dort 120 Kinder woh­nen, sie kommen zum größ­ten Teil von den Inseln. Die Möglichkeit, direkt bei der Schule zu wohnen, hebt die Schulleiterin besonders hervor. Sie rechnet damit, dass auch Schüler aus ent­fernteren Gegenden Ostfries­lands nach Esens kommen, um hier ihr Abitur zu ma­chen. Immerhin: „Das NIGE ist hier oben das einzige klas­sische Gymnasium, das die­sen Extra-Jahrgang anbietet“, sagt Renken-Abken. Die nächsten seien in Oldenburg oder Osnabrück.

Auch individuelle Beratungstermine kön­nen vereinbart werden. Informationen gibt es un­ter Tel. 04971/9130.

Neben dem Internats­gymnasium in Esens und der KGS Wiesmoor kön­nen Ostfrieslands Real­schüler mit erweitertem Abschluss auch an eine IGS – die die Umstellung von G9 auf G8 nicht mit­gemacht hat – oder an Berufsbildende Schulen gehen.

Das Internatsgymnasium plant mit zwei Klassen und jeweils 25 Schülern für die Einführungsphase, die mit dem Schuljahr 2017/2018 be­ginnt. Neueinstellungen wird es dafür nicht geben: Die Klassen seien mit den jetzi­gen Lehrkräften gut zu schaf­fen, meint die Schulleiterin.

Nach einem Artikel der ON vom 2.2.17

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