3. Tag der Talente am NIGE
Bericht über den 3. Tag der Talente am NIGE
„Ich habe die Zeit besser gelernt“, schreibt jemand auf dem Evaluationsbogen zu dem Workshop „Mathematik-zeitlos“. Und das kann man auch mit Recht behaupten, denn die Kinder arbeiteten sich ausgehend von Zeitmessern allgemein und vom Rechnen mit der Uhr über römische Zahlen, Jahreszeiten und den Kalender hin zum spannenden und anspruchsvollen Kalenderrechnen.
Gestern waren beim Tag der Talente insgesamt 112 Schüler von den umliegenden Grundschulen und dem NIGE in 10 verschiedenen Workshops unterwegs, um ihre Begabung oder auch einfach nur ihr Interesse zu vertiefen. Gut konnten sie dies auch bei dem Workshop „Leichtathletik“, der nur für „die Großen“ angeboten war, die sich im Zehnkampf übten. Vom 10 – Sekunden-Sprint und 30-Sekunden Lauf ging es über 30 m – Hürdenlauf und Zonenweitsprung, Kastenhochsprung und Kugelstoßen, außerdem Reifenzielwurf und Pedalosprint bis hin zum Heulerzielwurf und 800 m-Lauf; klar, dass man das alles besser „ertrug“, wenn motivierende Musik durch die Halle schallte.
Als „Renner“ bereits bei der Anmeldung erwies sich das Thema „Dinosaurier“, so dass radikal – unter Tränen bei manchen Schülern- gekürzt werden musste; schade nur, dass dann zwei Grundschulkinder ohne Abmeldung einfach nicht erschienen sind. Es wurde schwer gearbeitet, galt es doch die Dinosaurier den Erdzeitaltern zuzuordnen, überhaupt genau zu erschließen, warum die Dinosaurier ausgestorben sind, was und wieviel sie fraßen, ob „Jurassic Park“ überhaupt möglich wäre und vieles andere mehr. Bücher, Film und Anschauungsmaterial gab es reichlich und dazu noch unter anderem die praktische Aufgabe, selbst Fossilien herzustellen. Von den Teilnehmern erstellte Plakate und Poster dokumentieren den Lernerfolg.
Immer wieder spannend: der Wettbewerb im Workshop „freestylephysics“. Dieses Mal ging es um das Erstellen einer Kugel – oder auch Murmelbahn aus Papier, die natürlich entsprechend stabil sein muss, um Glasmurmeln oder Metallkugeln zu tragen und über möglichst viele Windungen zu führen. Die Modelle waren vielfältig in die Höhe und/oder in die Breite gebaut und jedes Team wollte natürlich gewinnen. Dass da selbstredend Verlass auf das eigene Team wichtig ist, steht dann auch als positive Erfahrung auf dem Evaluationsbogen vermerkt.
Eine kleinere, aber umso intensivere Gruppe arbeitete mit Hilfe des Vigenere-Quadrates an der Entschlüsselung eines Briefes. Der „Aufhänger“ dieses Workshops ist immer gleich: die nervige Schwester will die Korrespondenz ihres Bruders entschlüsseln, die er zur Vorsicht codiert hatte. Dafür braucht man verschiedene Verfahren, die die Schüler in den aufeinander folgenden Workshops kennenlernen. Dieses Mal war das Vigenere-Quadrat dran, das mit Buchstabenverschiebungen arbeitet – gar nicht so leicht zu handhaben! Da hilft auch der Laptop nicht mehr, man muss selbst rechnen und logisch denken.
Vor einem echten Doktor zu stehen, eine Krankheit zu schauspielern und das Ganze auch noch auf Englisch – ja, das bereitet auf ein Leben im Ausland vor! Zumindest wird es simuliert und man kann dann einmal überprüfen, ob die eigenen Sprachkenntnisse schon ausreichen, um sich durchzuschlagen. Zunächst wird spielerisch der Wortschatz eingeübt, dann wird ein Satzpuzzle verwendet, um sinnvolle Dialoge herzustellen. Ziel ist es natürlich, selbst einen Dialog zu schreiben und später mit einem oder mehreren Gesprächspartnern vorzuführen. Umso größer und echter die Spritze und das Verbandsmaterial, umso realistischer wird die Situation.
Wenn mal das Geld knapp wird – oder auch nur, weil es Spaß macht, alte Sachen weiter zu verwerten und neu zu gestalten: Der Workshop „Aus Alt wird Neu“ brachte wieder tolle Einfälle und schicke Produkte hervor. Kann man glauben, dass aus einem Pullover eine Weste, Handschuhe und eine dazu passende Tasche hergestellt werden können? Man kann, denn die Bilder beweisen es! Die Teilnehmer entwickelten eine ungeheure Kreativität!
Beim Schwimmen war die besondere Anforderung, mit Hilfe von Delphin-Kicks im Anschluss an die Rollwende wieder zum Rückenkraul-Rhythmus zurückzufinden. Das wurde fleißig geübt und auch die Technik mit Hilfe eines Films weiter vertieft, um sie hinterher noch mal zu üben. So gibt es Abwechslung in dem langen Schwimm-Vormittag und die Höchstleistungsphasen wurden angenehm unterbrochen.
Huch! Kaum berührte Lea den Baum, wechselte er wie mit Geisterhand seine Farbe. Ja, die Effekte sind beim Musical besonders wichtig und dafür sorgte die Bild- und Tontechnik. Die Proben für das Musical laufen auf Hochtouren, aber es lässt sich schon Einiges erahnen… Sicher wird „Alice im Wunderland“ ein Erfolg. Wir wünschen dem fleißigen Team gutes Gelingen!
Wie erging es den Teilnehmern des Workshops „Lego Mindstorms“ in Aurich am Zentrum für Natur und Technik? Sicherlich gut, auch wenn sie aus Zeitgründen keinen Evaluationsbogen abgegeben haben. Sie waren auf jeden Fall optimal durch die vorherigen Workshops am NIGE präpariert, denn es wurde dort nahezu das gleiche gemacht wie zuvor am NIGE, dieses Mal allerdings in beeindruckender Umgebung (schließlich durchläuft man das ganze Energie-Erlebnis-Zentrum, bis man beim Zentrum für Natur und Technik angekommen ist). Es galt die Roboter z.B. so zu programmieren, dass sie bestimmte Fahrbewegungen durchführen, und vieles andere mehr.
Die Website-AG hat heute etwas Neues ausprobiert: Sie hat einen Kurzfilm mit der Animationssoftware Muvizuerstellt, bei dem Bilder mit Hilfe von Animationen eingeführt und erläutert werden können. Sehr beeindruckend für alle Beteiligten, denn es konnte so ein kleiner Film mit Eindrücken vom heutigen Tag der Talente entstehen.
Ganz herzlichen Dank allen Beteiligten und dem Vertretungsplan für die Mitwirkung an diesem letzten Tag der Talente im Schuljahr 2015/16!
Elise Bessert