Hart am Limit – Komasaufen
Text und Fotos Inga Mennen. „Wenn es uns gelingt, Jugendliche für dieses Thema zu sensibilisieren, dann ist das unser größter Erfolg“, sagte Landrat Matthias Koring. Gestern Nachmittag wurden die Preise für den Wettbewerb „Komasaufen -Hart am Limit“, zu dem der Präventionsrat im vergangenen Jahr aufgerufen hatte, übergeben.
Die Jugendlichen hatten sich mit Videos und Plakatentwürfen daran beteiligt. Insgesamt lobten Präventionsrat und Bürgerstiftung 2200 Euro aus. „Die Resonanz ist toll“, so Stephan Zwerg, Geschäftsführer des Präventionsrates. 300 Schüler, als Klassenverband oder einzeln hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Kreativ seien alle Teilnehmer gewesen, dennoch hatte sich die Jury entschieden, einen Sonderpreis auszuloben. Lea Hinrichs vom Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens erhielt für ihr Plakat 200 Euro. „Sie hat es mit so viel Liebe zum Detail gestaltet“, sagte Zwerg. Der Wert einer solchen Aktion seien nicht nur die Ergebnisse, sondern die Jugendlichen zu animieren, über das Komasaufen zu diskutieren, so der Geschäftsführer des Präventionsrates.
Ganz deutliche Botschaften haben die Schüler der achten bis zwölften Klassen im Rahmen des Wettbewerbes „Komasaufen -Hart am Limit“ formuliert.
Im vergangenen Jahr hatten der Präventionsrat im Harlingerland und das Projekt „Halt- Hart am Limit“ alle Jugendlichen im Landkreis Wittmund dazu aufgerufen, Plakate oder Videos zum Thema Komasaufen zu entwickeln. Gestern Nachmittag nun fand die große Preisverleihung in der „Residenz“ statt. „Es war nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen“, sagte Stephan Zwerg, Geschäftsführer des Präventionsrates. Die drei Sieger zu küren sei sogar so schwierig gewesen, dass sich sowohl die Sparkasse I.eer Wittmund als auch das Busunternehmen Janssen spontan bereit erklärt hatten, die Prämien zu verdoppeln, damit insgesamt sogar sieben Gewinner gekürt werden konnten.
Das Projekt „Halt“ gibt es schon seit 2009, erklärte Landrat Matthias Köring. In der Zeit habe man wesentliche Erfolge durch die Präventionsarbeit erzielen können. Nicht nur, dass die Zahl der Krankenhauseinlieferungen nach Trinkgelagen zurückgegangen sei, es seien auch wesentlich weniger Straftaten nach Festen und Veranstaltungen zur Anzeige gekommen. „Wir haben viele Jugendliche erreicht, das ist unser größter Erfolg“, so Köring. Der Landkreis Wittmund unterstützt das Projekt finanziell. Jeweils 500, 300 und 200 Euro wurden gestern für die Beiträge Video und Print ausgelobt.
Die Schüler der Klasse BSESE 1 der Berufsbildenden Schulen Wittmund gewannen mit ihrem Video „Trink verantwortungsvoll, sonst verpasst du was“ den dritten Platz. Auf Platz zwei kam die Medienwerkstatt der David-Fabricius-Oberschule Westerholt mit ihrem Beitrag „Game over oder Neustart“ und der erste Preis ging im Bereich Video an die Klasse B1Wc der Berufsbildenden Schulen. Sie hatten sich mit den beruflichen Perspektiven nach Alkoholkonsum auseinandergesetzt. Die Beiträge hatten jeweils eine Länge von drei Minuten und überzeugten gestern auch bei der Preisverleihung.
Nicht weniger interessant waren aber auch die Plakate, die die Jugendlichen entwickelten. Sie näherten sich dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise. Sehr einprägend und auffällig war das Plakat von Laura Otten und Nantke Onken von der Carl-Gittermann-Realschule Esens, die den dritten Preis erhielten. Die Schüler der Klasse R 10 a der Alexander-von-Humboldt-Schule begeisterten ebenfalls mit ihrem Einfall. „Du hast die Wahl“ war der Titel der Kinder- und der Erwachsenenfotos, die sich gegenübergestellt wurden. Dafür erhielten die Jugendlichen das Preisgeld von 300 Euro. Über 500 Euro kann sich jetzt Tessa Flerlage vom Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens freuen. Mit viel Liebe zum Detail hatte sie ein zweigeteiltes Gesicht gemalt – eine junge schöne Frau und eine Alte vom Alkoholkonsum Gezeichnete.
Die Jury, die sich aus Sponsoren, denen Köring als auch Zwerg ihren Dank für die Unterstützung aussprachen, zusammensetzte, hatte Arbeiten von 300 Schülern zu sichten.
Nach einem Artikel aus dem AfH vom 3.3.2016