Jubiläumsjahr 2016: 50 Jahre NIGE
Text und Fotos VON KLAUS HÄNDEL Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Das Niedersächsische Internatsgymnasium Esens besteht seit 50 Jahren. „Das soll am Tag der Inbetriebnahme, am 18. April, mit einem Festakt groß gefeiert werden“, erklärt der kommissarische Schulleiter Tjark-Fokken Emken in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Anja Renken Abken, Internatsleiter Jan-Bernd Strauß und Verwaltungsleiter Theo Vienna.
Seit Schuljahresbeginn arbeiten 18 Personen – Schulleitung, Lehrkräfte und Eltern – an den Vorbereitungen. Die Entstehung der Niedersächsischen Heimschule, so der ursprüngliche Name, geht bis in das Jahr 1953 zurück. Ziel war es, für die Kinder von den Ostfriesischen Inseln eine heimatnahe Schule anzubieten, an der sie ihre Reifeprüfung ablegen können. „Hinzu kam, dass es zu dieser Zeit im Landkreis Wittmund keine Oberstufe gab“, erklärt Anja Renken-Abken.
Aus der Grundidee entwickelte sich in den Jahren bis 1959 ein erbitterter Wettstreit zwischen Esens, Wittmund, Wiesmoor und Leer um den Standort der Niedersächsischen Heimschule. Für den Ausschlag zugunsten der Stadt Esens sorgte damals Stadtdirektor Ewald Neemann über den Regierungspräsidenten in Aurich. „Ein genialer Schachzug: Die Stadt Esens stellte das Grundstück kostenlos zur Verfügung, das Land Niedersachsen baute“, so Theo Vienna. Auf der grünen Wiese entstand ein gymnasiales Angebot und eine wachsende moderne Bildungslandschaft, nicht nur für die Insulanerkinder, sondern auch für die Schüler aus dem Landkreis Wittmund. In den Jahren 1964 / 1965 entstand das Hauptgebäude als Schule. Es folgten die Fertigstellung des Kunst-und des Wirtschaftsgebäudes. Erst dann – die Internatler waren schon da – wurde das Internatsgebäude fertiggestellt.
„Die Bauleitung lag in den Händen von Sepp Kleinheinz, von dem auch die Pflasterung der ersten Fußgängerzone Ostfrieslands, der Steinstraße, sowie die Kirchenfenster der St.-Willehad-Kirche stammen“, so Jan-Bernd Strauß. Mit den Bauhauptarbeiten war das Bauunternehmen Wilbers aus Aurich beauftragt. Später war Sepp Kleinheinz als Kunstlehrer an der Niedersächsischen Heimschule tätig.
Gefeiert wird der 50. Geburtstag am 18. April, am Tag der Inbetriebnahme, mit einem großen Festakt, so Tjark-Fokken Emken. Dazu erwartet werden die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, Landtagsabgeordneter Holger Heymann, Landrat Matthias Köring, als Dezernent der Landesschulbehörde der Leitende Regierungsschuldirektor Klaus-Dieter Eilert, ehemalige Schulleiter, Lehrkräfte und Mitarbeiter sowie Schulleiter der umliegenden Schulen und heutige Lehrkräfte und Bedienstete.
„Das Programm für den Festakt, der um 11Uhr beginnen wird, steht“, sagt Tjark-Fokken Emken. Dazu gehören ein musikalisches Rahmenprogramm der elf Musik-AG‘s des NIGE, die Ansprache der Kultusministerin, eine besondere Festrede sowie nach dem offiziellen Teil ein Buffet im Atrium der Schule.“
Vorgestellt werden soll im Rahmen dieses Festaktes auch das neue Jahrbuch des NIGE diesmal erweitert um eine Schulchronik, 250 Seiten stark, sowie die neue Bestuhlung der Aula in Royal Blau.
Für die Schülerschaft, das sind zurzeit rund 900 Schüler und Schülerinnen, wird es vom 15. bis 20. August eine Festwoche in Form einer Projekt- und Aktionswoche geben. „Dazu gehören die besondere Beziehung zu den Inseln und eine Wattwanderung, an der 900 Personen teilnehmen werden“, verrät Theo Vienna. Geplant ist die gemeinsame Wattwanderung mit 30 Wattführern von Baltrum nach Neßmersiel. Auf einer Plate kurz vor dem Festland werden alle Teilnehmer den Schriftzug „NIGE 50″ bilden. Ein NDR-Team wird dieses Bild aus der Luft für die Sendung Hallo Niedersachsen, 19.30 Uhr, festhalten.
Weitere Highlights der Festwoche sind die Präsentation der Ergebnisse der Projekttage, ein Sportfest und ein Konzert der NIGE-Bands. Die Woche endet am 20. August mit dem Ehemaligentreffen, am Nachmittag für ehemalige Internatler sowie am Abend für alle. Anmeldungen sind ab sofort möglich über Facebook oder unter www.nige.de
Nach einem Artikel des Anzeiger für Harlingerland vom 16.1.2016