NIGE als Humanitäre Schule ausgezeichnet
Text: (nut/gms) „Schule ist ein Ort des Lernens. Dazu gehört auch, soziale Kompetenzen zu erwerben und Verantwortung zu übernehmen. Sich für Schwächere einzusetzen, ist eine Stärke. Das habt ihr auf ganz vorbildliche Weise unter Beweis gestellt: Ihr habt euch intensiv mit dem Humanitären Völkerrecht auseinandergesetzt und ein eigenes soziales Projekt auf die Beine gestellt.“
Das sagte Hans Hartmann, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)-Landesverbandes Niedersachsen, zur Begrüßung der rund 600 Teilnehmer der Zertifizierungsfeier im Cinemaxx Hannover, bei der er das Engagement von rund 2 000 Schülerinnen und Schüler aus 53 niedersächsischen Schulen, die sich in diesem Jahr an der Kampagne „Humanitäre Schule“ beteiligt haben, würdigte. Zu den Zertifizierten Schulen gehört auch das Niedersächsische Internatgymnasium Esens (NIGE). Auch deren Vertreter erhielten in dieser Woche das Zertifikat „Humanitäre Schule“.
Hans Hartmann bedankte sich auch bei den Lehrkräften, die die Kampagne in ihren Schulen umgesetzt und begleitet haben. Sie ist vor elf Jahren vom Jugendrotkreuz des DRK-Landesverbandes Niedersachsen ins Leben gerufen worden. Mittlerweile haben sich rund 12 000 Schülerinnen und Schüler daran beteiligt.
Um als „Humanitäre Schule“ ausgezeichnet zu werden, mussten die Schüler zum einen am Planspiel h.e.l.p. teilnehmen, bei dem sie einen kriegerischen Konflikt in den fiktiven Regionen „Malea und Lufar“ zu lösen hatten und dabei die Grundzüge des Humanitären Völkerrechts kennen lernten. Zum anderen mussten sie ein eigenes soziales Projekt auf die Beine stellen. So organisierte zum Beispiel die Lutherschule aus Hannover ein Benefizkonzert zugunsten ihrer Partnerschule in Kenia. Viele Projekte beschäftigten sich in diesem Schuljahr auch mit dem Thema „Flüchtlinge“. Die KGS Leeste etwa überlegte sich, über Patenschaften, die Betreuung und Integration von Flüchtlingen in ihrer Gemeinde zu unterstützen. Auch die BBS Fredenberg aus Salzgitter arbeitete an einem Konzept, wie Flüchtlingskindern und -jugendlichen sowohl die deutsche Sprache als auch kulturelle Besonderheiten vermittelt werden können. Die Handelslehranstalt Hameln organisierte eine Teddybär-Sammelaktion. So soll jedes Flüchtlingskind in ihrem Ort als Willkommensgruß einen Teddybären erhalten. Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg brachte ein Theaterstück, das sich mit Ausgrenzung und Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen auseinandersetzt, auf die Bühne. Auch die Vizepräsidentin des DRK-Bundesverbandes Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg war gekommen und hielt einen Gastvortrag zum Thema DRK-Flüchtlingsarbeit.
Nach einem Artikel der Zeitung: „Guten Morgen Sonntag“ vom 28.6.2015