Tontechnik-AG zu Besuch bei den Großen (Bruckners 7. in Hamburg)

 

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Am Samstag den 30.08.2014 besuchten wir, die Ton-/Lichttechnik-AG des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens, das Sinfoniekonzert der 7. Sinfonie von Anton Bruckner, aufgeführt von den Hamburger Philharmonikern unter der Leitung von Simone Young in der Hamburger Laeiszhalle, welches von den beiden Tonmeistern Jens Schünemann und Christian Feldgen mitgeschnitten wurde. Zwar lag der Termin innerhalb der Sommerferien, das allein hat uns aber nicht abgehalten, bei diesem Ereignis dabei zu sein.

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Bevor wir uns die 7. Sinfonie von Bruckner nun zu Gemüte führen durften, hatte Herr Blancke ein Gespräch mit dem Toningenieur C. Feldgen aus Berlin arrangiert. Diesen durften wir nun mit unseren Fragen durchlöchern, wozu wir allerdings zunächst nicht kamen, da er uns einen sehr umfangreichen Einblick in die Tontechnik einer Orchesteraufnahme gewährte. Uns wurde erklärt, dass im Gegensatz zur Pop- und Rockmusik, die ja am NIGE vor allem gespielt wird, nicht jedes Instrument sein eigenes Mikrofon besitzt. Der größte Teil der Orchesteraufnahme wird über zwei Raummikrofone gedeckt. Wenn der Toningenieur nun einige Instrumentengruppen hervorheben möchte hat er dafür nochmal extra Mikrofone. Diese werden allerdings nur unterstützend genutzt. Bei der Aufnahme wird nämlich laut Herrn Feldgen möglichst viel Wert auf den Beibehalt des Raumklangs gelegt. Das heißt, man möchte keinen trockenen Studioklang haben, sondern die Atmosphäre der Halle, in diesem Fall der Laeiszhalle, erhalten und mit auf die Aufnahme bringen. Außerdem wurden wir darüber informiert, wie das Prozedere einer solchen Aufnahme ist. Es sind nämlich zum Mischen der Mikrofone nicht nur ein Paar Ohren da, sondern mindestens zwei. Diese gehören dem Toningenieur, der größtenteils für das Beherrschen der Technik da ist. Das andere Paar Ohren gehört dem Tonmeister, der die Brücke zwischen dem Dirigenten und der Technik bildet. Der Tonmeister steht somit in ständiger Absprache mit diesen beiden Parteien und möchte einen möglichst zufriedenstellenden Konsens finden.

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Das Konzert selbst stellte für uns und die anderen knapp 2000 Zuschauer dann eine komplett neue Erfahrung dar. Die Akustik des Raumes, sowie die Stimmung während des Sinfoniekonzertes, das „Nicht-Klatschen“ zwischen den Sätzen und die absolute Stille des Publikums nach dem Auftritt der Dirigentin zählten, neben dem eigentlichen Konzert, zu den beeindruckendsten Momenten.

Neben der unfassbaren Lautstärke (knapp 100 Musiker im Orchester) beeindruckte vor allem der dritte Satz aus der Sinfonie, der mit einer ungeheuren Präzision und großer Dynamik vorgetragen wurde, der einem schlichtweg die Luft zum Atmen nahm.

Jedem, der noch kein Sinfoniekonzert besucht hat und sich dafür interessiert, sei solch ein Konzert sehr empfohlen.

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von  Hauke Bents, Wiebke Gebhardt und Tobias Friedrichs

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