NIGE-Projekt: Quartärgeologie
Teilnehmer: Yasmin Abel, Insa Alter, Silja Banaschewski, Sönke Biel, Gion Franco, Apke Lindener, Gerd-Hermann Rathmann, Geesa Theesen
In dem Projekt sollen die geologischen Feinstrukturen des Küstenraumes im Pleistozän und Holozän erarbeitet werden. Damit werden die geologischen Hintergründe von Siedlungs-standorten im Küstenraum untersucht.
In einer Einstiegsphase werden die großräumigen geologischen Prozesse des Küstenraumes anhand von geologischen Karten aus Deutschland und den Niederlanden erarbeitet. Diese theoretischen Kenntnisse werden mit einer Versuchsbohrreihe im Watt vor Bensersiel in die Praxis übertragen. Dabei lässt sich mit Bohrungen mit dem 1-m Pürkhauer über eine Länge von 180 m ein Kontaktprofil zwischen Pleistozän und Holozän erarbeiten. Über einem pleistozänen Sand, zum Teil mit deutlicher Podsolbildung und einem deutlichen Relief hat sich eine Darg- und Niedermoorbildung des Holozäns ausgebreitet.
Im Anschluss an dieses Profil lässt sich später eine mittelalterliche Deichlinie über 120 m Länge durch eine teilweise Komprimierung dieser Torfschichten nachweisen.
Eine weitere Bohrung untersucht den geologischen Untergrund einer aktuellen archäolo-gischen Fundstelle und kann nachweisen, dass es sich um eine Uferwallzone einer relativ jungen Marschenbildung handelt. Andere bekannte Fundstellen sollen noch mit der gleichen Methode untersucht werden, vor allem unter dem Aspekt, weitere Deichlinien nachzuweisen. Da die eigentlichen Deichkörper in diesem Bereich längst erodiert sind, ist diese geologische Methode die einzige Möglichkeit, solche Deiche noch nachzuweisen.
Die Witterungsbedingungen machen die Arbeit im Watt im Winter nahezu unmöglich, hier kann erst im Frühjahr weitergearbeitet werden. Ebenso soll der Pleistozän-Holozän-Kontakt im Bereich von Schwittersum mit solchen Bohrprofilen untersucht werden. Auch solche Bohrungen sind nur möglich, wenn der Boden garantiert frostfrei ist.
Im Frühling sollen dann noch Detailuntersuchungen des Pleistozäns in einer Sandentnahme in Langefeld gemacht werden mit Hilfe von Lackfilmen. Die unterschiedlichen Strukturierungen der pleistozänen Sedimente sollen damit dokumentiert werden.