1000 € für Pingoforschung am NIGE
Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 11.12.2012
Seit dreieinhalb Jahren erforschen Schüler des NIGE unter Leitung von Axel Heinze und Neels Determann das Phänomen der Pingo-Ruinen in Ostfriesland. „Diese Pingo-Ruinen sind in unserer Landschaft in großer Zahl vorhanden, wurden bisher aber nur wenig beachtet“, so Heinze.
Die Erforschung der Pingos bietet umfangreiche Möglichkeiten, Entwicklung der Natur und die biologische Vielfalt der Landschaft zu verstehen und zu verbessern. Die Sparda-Bank Münster hat diese Initiative im Rahmen ihres diesjährigen Umweltpreises mit einem Preis in Höhe von 1000 Euro bedacht. Um die Spuren der Weichseleiszeit zu verstehen, benötigt die Erforschung der Pingos Methoden der Geografie, Geologie, Paläobotanik und Botanik. Zudem zeigen sich zahlreiche Bezüge zur Frühgeschichte. Dazu arbeiten die Schüler zusammen mit Forschern und Studenten der Uni Utrecht und Münster sowie mit zahlreichen Forschungsinstituten und Behörden in Niedersachsen zusammen.
Die Ergebnisse der Forschung werden im Museum „Leben am Meer“ in Esens dargestellt und in Publikationen und auf wissenschaftlichen Tagungen vorgestellt. Mehrere Studentinnen haben bereits ihre Examensarbeiten diesem Phänomen gewidmet und mit den Schülern zusammengearbeitet.
„Solche Arbeiten gehören nicht zum normalen Schulalltag und bieten daher für die Teilnehmer aus den Klassen fünf bis zwölf Einblicke in aktuelle Forschungsbereiche“, erklärt Axel Heinze.
Das sei immer wieder mit finanziellen Aufwendungen verbunden, die über die Schule nicht zu finanzieren seien. „Die Arbeit wurde bisher gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung, durch die Irma-Waalkes-Stiftung in Emden und den Lions Club Esens-Nordsee. Die Ergebnisse der Arbeit werden durch Klaus Große-Erwig auch auf der Homepage des Projektes dargestellt. Die Verleihung des Sparda-Umweltpreises sichert die finanzielle Unterstützung für die nächste Zukunft“, freut sich der Projektleiter.
Für die Geländearbeit kann die Projektgruppe auf den durch den NIGE-Förderverein zur Verfügung gestellten Schulbulli zurückgreifen. Im Rahmen des Projektes werden auch Exkursionen in die weitere Umgebung und sowie in die nördlichen Niederlande angeboten, die auf diese Art finanziert werden können. Im November waren die Projektteilnehmer zu Gast bei der Naturschutzorganisation „Fryske Gea“ in der Provinz Friesland/ Niederlande, da dort Konzepte für die Pflege von Pingo-Ruinen entwickelt worden sind. Mit der Studentin Katharina Tilly, die an der Uni Münster Landschaftsökologie studiert, wurden die dort angewandten Methoden in Augenschein genommen.
„Ziel der Forschungsarbeit für unsere Region ist zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung und den unteren Naturschutzbehörden geeignete Konzepte für den Umgang mit diesem Phänomen zu entwickeln“, so Axel Heinze.
http://www.pingos-neu.kge-mediaworld.de/
von Klaus Händel
von Klaus Händel