Shakespeares Sommernachtstraum als Musical am NIGE

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 25.2.2013

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Text und Fotos von Wilko Janßen

Es war schon ein recht ambitioniertes Projekt, welches die Musical-AG des NIGE vor knapp einem Jahr in Angriff nahm. Hatte man noch kurz zuvor mit Erich Kästners „Emil und die Detektive“ einen zeitgenössischen Kinderro­man aufgeführt, sollte es dies­mal schon William Shakes­peares komplexe Liebeskomö­die „Ein Sommernachtstraum“ aus dem 16. Jahrhundert sein. Ein solches Werk gab es natür­lich her, daran jahrgangsüber­greifend drei Arbeitsgemein­schaften mitwirken zu lassen. „Musik, Gesang, Technik und natürlich die Darstellung mussten einstudiert werden“, erklärte die für die Gesamtlei­tung zuständige Lehrerin Christine Lier kurz vor der Pre­miere am Sonnabend um 19.30 Uhr in der Aula des NI­GE. Gezeigt wurde die aus einer Zusammenarbeit von Heinz Rudolf Kunze und Hei­ner Lüring entstandene Musi­cal-Version aus dem Jahr 2003. Letztlich beteiligten sich Schü­ler der Jahrgangsstufen sieben bis zwölf und konnten auch mit eigenen Ideen gewisse Än­derungen an der Vorlage vor­nehmen.

Sommer513Das merkten die 200 Besu­cher in der restlos ausverkauf­ten Aula schon gleich zu Be­ginn, als auf der Bühnenlein­wand die aktuelle politische Lage in Griechenland in zu­sammengeschnittenen Kurz­filmen gezeigt wurde. Schließ­lich spielt Shakespeares Komö­die im früheren Athen. Aller­dings sorgten beim englischen Dramatiker weniger rigorose Sparmaßnahmen    für   überschäumende Emotionen, als vielmehr Beziehungskonflikte in vier unterschiedlichen Handlungssträngen. Den Auf­takt des Sommernachtstraums machen die Vorbereitungen von Thesus (Bernd Dirks) und Hippolyta (Isabelle Esper) auf ihre Herrscherhochzeit. Dabei erfährt der Zuschauer, dass Hermia (Klara Müller) und Ly­sander (Maximilian Hirsch­feld) ein Liebespaar sind, was aber von Hermias Vater Egeus (Mareike Sander) nicht gerne gesehen wird. Schließlich soll sie Demetrius (Sebastian Reu­ter) heiraten, der jedoch un­glücklicherweise bereits mit Helena (Laura Konken) verlobt ist. Mit dem von Helena gesun­genen „Was die dumme Liebe aus uns macht“ stellt schon das erste Lied ein vorweg ge­nommenes Fazit des Stücks dar. Für die passenden Klänge sorgt übrigens die Musical-Band unter der Leitung von Eberhard Nolopp. Die vier be­sagten jungen Leute finden sich schließlich in einem Wald wieder, wo in einer Neben­handlung sechs Athener Handwerker ein Theaterstück für die Herrscherhochzeit pro­ben. Besonders bei den Wald­szenen zeigte die im Hinter­grund wirkende Ton-Lichttechnik-AG von Knut Blancke ihr ganzes Können und sorgte mit Lichteffekten sowie Disconebel für eine passende Atmosphäre.

Für die endgültige Verwir­rung im weiteren Verlauf der Komödie sorgt der Ehestreit zwischen dem Elfenkönig Oberon (Robin Schicke) und seiner Gattin Titania (Liska Pleines). In seiner Wut schickt Oberon seinen Diener Puck (Lina Tusche) los, den Nektar einer bestimmten Blume zu besorgen. Dieser hat nämlich die   Wirkung   eines   Liebestranks, er muss nur auf die Au­gen eines Schlafenden geträu­felt werden. Das Wundermittel wird auch angewendet, führt aber aufgrund unglücklicher Zufälle zu unbeabsichtigten Wirkungen. Außerdem ver­wandelt Puck den Kopf des Theater probenden Handwer­kers Bottich (Simon Reinecke) in den eines Esels. Schließlich stellt Oberons Diener fest: „Liebeswahn im Doppelpack -So ist meine Welt, wenn alles auseinander fällt.“ Doch wie bei einer Komödie üblich, wer­den am Schluss alle Konflikte gelöst und jeder findet sein Glück. Ein tosender Beifall des Publikums am Ende der Auf­führung war der wohlverdiente Lohn für alle Beteiligten. Das Musical wird übrigens noch zweimal für die Öffentlichkeit aufgeführt: Diesen Mittwoch und Freitag jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des NIGE.

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