Mathe-Fans machen die Nacht zum Tage
Freitag, 18.00 Uhr – ein guter Zeitpunkt, um sich nach einer anstrengenden Schulwoche langsam aufs Sofa zu begeben und in ein entspanntes Wochenende zu starten. Nicht so für π-raten, die aMATHEure, die Mathezwerge, Matheblaster, Conejos de Mathemátics und wie sie alle hießen. Denn genau in diesem Moment begann am 18. November erst die „Lange Nacht der Mathematik“ für ausdauernde Freunde komplizierter Rechen- und Knobelaufgaben. 68 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6 bis 13 hatten sich im Vorfeld erfolgreich beworben um nun – mit viel Proviant fürs gemeinsame Buffet und noch mehr Willen zum Durchhalten – die Herausforderung der besonderen Art anzutreten.
Aufgeteilt in Doppeljahrgänge, galt es für die zwei- bis vierköpfigen Teams gemeinsam zunächst die jeweils zehn Wettbewerbsaufgaben der ersten Runde zu meistern. Leichter gesagt als getan. Alle machten sich mit Feuereifer ans Werk und schnell gab es die ersten vermeintlich gelösten Aufgaben. Aber ob das wirklich stimmte? Eine Kontrollseite im Internet konnte Aufschluss geben. Der Gang zum Computer wurde im Zehn-Minuten-Takt zum Ritual, die damit verbundene Aufhebung der Sperre nach einer Fehleingabe herbeigesehnt, aber gleichzeitig schon wieder gebangt, wie die neusten Lösungsideen bewertet werden würden, von denen irgendein Team jedes Mal wieder felsenfest überzeugt war. Selten findet man so eine spannungsgeladene und emotionsreiche Atmosphäre in der Schule vor.
Nochmal beflügelt von einer Runde Pizza am späten Abend konnte die personell mit Abstand am stärksten besetzte Jahrgangsgruppe 6/7 gegen 23.30 Uhr zum ersten Mal richtig lauthals jubeln: Endlich färbten sich alle zehn Felder grün, Runde zwei war erreicht und brachte zehn neue, in gleicher Art zu bewältigende Herausforderungen mit sich. Um 02.15 Uhr der nächste Schrei: Auch die Teams der Jahrgänge 8 und 9 hatten endlich das gemeine Tridoku geschafft, das seit Stunden für rauchende Köpfe gesorgt hatte, und machten sich unermüdlich an die neuen Aufgaben!
Währenddessen trieben Legosteine die jüngeren SchülerInnen samt ihrer Lehrkräfte zur Verzweiflung, waren sich doch alle absolut sicher die Kombinationsmöglichkeiten richtig abgezählt zu haben … bis ein rettender Hinweis aus Jahrgang 13 den folgenschweren Denkfehler aufdeckte! Wie konnte man das nur stundenlang übersehen haben? Plötzlich war alles ganz einfach und so konnte um 04.30 Uhr auch noch der Einzug von Jahrgang 6/7 in Runde 3 gefeiert werden. Von da an wurden die Teams zu Einzelkämpfern und mussten ohne Kontrollmöglichkeit versuchen die letzten zehn Aufgaben zu lösen – diesmal mit sorgfältiger Dokumentation der Lösungswege auf Papier, um diese rechtzeitig vor Wettbewerbsende an die Organisatoren in Schleswig-Holstein einzusenden. Während einige sich in den frühen Morgenstunden dann doch mal für ein kleines Nickerchen entschieden, gelang gegen 06.00 Uhr auch noch Jahrgang 10/11 der Sprung in die nächste Runde.
Wäre dem Wettbewerb nicht am Samstagmorgen um 08.00 Uhr ein offizielles Ende gesetzt, würden die Letzten wahrscheinlich heute noch unnachgiebig weitertüfteln. Nach vielfach durchgemachter Nacht waren dann aber wohl doch alle Beteiligten froh über die Aussicht, beizeiten ins heimische Bett fallen zu können.
Die hartnäckigsten Teams aus Jahrgang 6/7 trafen sich im Dezember noch einmal wieder zur Auflösung, was aus den Einsendungen in Runde 3 geworden war. Mit Freude und Stolz konnten Frau Tscheuschner als Organisatorin des Wettbewerbs am NIGE und Frau Geistert als Obfrau für das Fach Mathematik den folgenden Teams mit Urkunden und kleinen Preisen zu ihren Platzierungen gratulieren:
Platz 1 am NIGE (25. insgesamt):
Die zwei Mathe-Girls (Leefke Heyken, Romy Sassen)
Platz 2 am NIGE (31. insgesamt), geteilt von:
Die französischen Mathefreaks (Wencke Abken, Hilke Bernau, Jette Gronewold, Sophia Kleen)
Die Zweisteine (Souke Helmers, Hannie Kröger, Milian Schwarz)
Team Studiert (Finn Gröhlich, Louis Lück, Robert Münch, Jonah Schuirmann)
Platz 5 am NIGE (71. insgesamt):
Duo der Mathematik (Ferdinand Janssen, Tammo Lübbers)
Platz 6 am NIGE (75. insgesamt):
Einsteins Erben (Anna Luja, Jantje Peters, Ella Willms, Johanna Zwerg)
Herzlichen Dank an Herrn Bruns und Herrn Schetzberg fürs gemeinsame Durchmachen, an Frau Flathmann, Herrn Jagusch, Herrn Landgraf, Herrn Müller und Herrn Weyerts für die stundenlange Unterstützung zu nachtschlafender Zeit sowie Herrn Neubauer für die technische und Frau Bruns für die organisatorische Mithilfe!
Wir freuen uns auf die nächste schlaflose Nacht mit allen Mathematik-Begeisterten des NIGE im kommenden Jahr!
Text und Bilder: Hannah Geistert und Lena Tscheuschner