Erasmus+ – English Intensive Course and CLIL
Im Rahmen des Erasmus+-Programms für Lehrerinnen und Lehrer fand Anfang Oktober über die Organisation „Europass – Teacher Academy“ eine Fortbildung zu „English Intensive Course and CLIL“ in Dublin statt, welche durch die Europäische Union finanziell unterstützt und gefördert wird
Bei der Fortbildung in der geschichtsträchtigen und internationalen Stadt Dublin erlernten ich und acht weitere europäische KollegenInnen unterschiedliche Methoden aus dem Bereich des „Content and Language Integrated Learning“. Die Methoden eignen sich besonders für den bilingualen Unterricht, beispielsweise im Fach Geschichte, bieten jedoch auch interessante Möglichkeiten in anderen Schulfächern.
Hierbei arbeiteten wir äußerst praxisorientiert und ausschließlich unter Gebrauch der englischen Sprache, was einen zweiten Schwerpunkt der Fortbildung darstellte. Unter Verwendung der englischen Sprache und der CLIL-Unterrichtsmethoden tauchte die Gruppe tief in die irische Kultur und facettenreiche Geschichte ein, die selbst von einem zwiespältigen Umgang mit der englischen Sprache geprägt ist. Auch hier ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, die auch für den Unterricht in Deutschland lehrreich sein könnten, um etwa die irische Hungersnot im 19. Jahrhundert und die daran anschließende Auswanderungswelle nach Amerika (Geschichte) als Beispiel zu nennen oder den bis heute anhaltenden Nordirlandkonflikt zwischen Protestanten und Katholiken (ev. Religion).
Beim sog. „CLIL-Unterricht“, zu Deutsch „Inhalts- und Sprachintegriertes Lernen“, geht es um das Abhalten von Sachfachunterricht in einer Ziel-/Fremdsprache und kommt somit hauptsächlich im bilingualen Unterricht zum Tragen. Doch können die darin vorkommenden Methoden auch für die Fächer ev. Religion und Geschichte gewinnbringend sein, da auch hier das Erlernen und der Umgang mit fachlichen Fremdwörtern und das schülerorientierte Lernen im Vordergrund steht. So geht es beispielsweise bei der Methode „Scaffolding“ darum, dass den SuS ein Grundstock an notwendigen Vokabeln vermittelt wird, mit dem sie dann selbständig, mithilfe von didaktisierten Lernmaterial Inhalte erarbeiten können. Die Lehrkraft ist dabei betont zurückhaltend und übernimmt lediglich die Rolle eines Lerncoachs. Deutlich wurde insgesamt, wie wichtig sprachliche Sensibilität im Hinblick auf Fremdwörter und die dementsprechende Bearbeitung des Lernmaterials ist. Hierbei muss stets die Lerngruppe in ihrer jeweiligen Eigenart, sei es Alter, Lernatmosphäre, kultureller Hintergrund oder fachliches Vorwissen, beachtet und die Stunde dementsprechend didaktisch reduziert und aufbereitet werden.
Insgesamt war der Aufenthalt eine bereichernde interkulturelle und fachliche Erfahrung, für die ich mich bei meiner Schulleiterin Frau Renken-Abken sowie meinem Erasmus-Koordinator Ulrich Apke herzlich bedanken möchte.
Bild und Text: Philipp Kolbe