Schüler sollen ihre Stärken schon früh erkennen

Katrin Eilts und Frank Happe haben am Mittwoch am NIGE ein Pilotprojekt zur Berufsorientierung gestartet. Schüler des 11. Jahrgangs sollen erkennen, wo ihre Stärken liegen und darauf aufbauen. Text und Bild: Klaus Händel

Der Wirtschaftsförderkreis (WfK) für das Harlingerland hat Mittwoch am Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens (NIGE) ein zweites Pilotprojekt zur Berufsorientierung gestartet. „Maßgeblich unterstützt werden wir dabei von Katrin Eilts aus Esens“, sagt WfK-Geschäftsführer Frank Happe.

„Ich bin systemischer Coach mit einem eigenen Hipolax-Studio“, erklärt Katrin Eilts. In ihrem Studio verfolgt sie ein ganzheitliches Fitness- und Entspannungskonzept. Sie hilft Menschen bei der Selbsterfahrung und Selbsteinschätzung. „Sie sollen erfahren, wo sie stehen, wohin sie wollen beziehungsweise können“, so Katrin Eilts.

„Und genau da knüpft der Wirtschaftsförderkreis mit dem NIGE an“, sagt Frank Happe. „In enger Zusammenarbeit haben wir am Mittwoch ein Pilotprojekt im Bereich Berufsorientierung gestartet. Weil das Corona-bedingt zurzeit im persönlichen Kontakt und mit Betriebserkundungen nicht darstellbar ist, haben wir nach einem neuen Weg gesucht und uns für dieses Online-Projekt entschieden“, erklärt der WfK-Geschäftsführer.

Zielgruppe dieses Projekts sind die künftigen Abiturienten des aktuellen 11. Jahrgangs. Die Auftakt-Veranstaltung per Videokonferenz über IServ am Mittwoch stand unter der Ausgangsfrage „Wer-ich-bin & Was-ich-will“. Insgesamt 25 Schüler des NIGE nehmen an diesem Projekt teil.

„Sie sollen sich selbst reflektieren und ein Bewusstsein erlangen über ihre Stärken und Ziele“, sagt Katrin Eilts. „Für diesen Einstieg hatten wir zwei Stunden Zeit.“ Anhand einer Skala von 1 bis 10 konnten die Schüler angeben, wo sie stehen und wohin sie wollen. Die 1 steht für „Ich weiß noch nicht“, die 10 für „Ich habe schon ein klares Ziel“. Die Schüler sind zeitlich noch weit von ihren Abiturprüfungen entfernt. „Wir möchten sie mit diesem Projekt zur Berufsorientierung jedoch bewusst früh abholen. Die Schüler sollen ihre Stärken schon früh erkennen und auf ihren individuellen Erkenntnissen aufbauen können“, sagt Frank Happe. Das erste Coaching-Tool (Werkzeug), das Katrin Eilts am Mittwoch dafür eingesetzt hat, ist ein „Stärken-Interview“ in Kleingruppen. „Schüler sollten von sich erzählen, wo sie bereits Erfolge vorweisen konnten und können, wo sie ihre persönlichen Stärken sehen. Andere Schüler haben ergänzt“, sagt Katrin Eilts und erklärt: „Die Erfahrung, schon einmal etwas geschafft zu haben und dies als persönliche Stärke zu erkennen, kann einen langfristigen Effekt haben und richtungweisend sein.“ Ein zentrales Ziel des Stärken-Interviews ist es, den Schülern zu verdeutlichen, wofür sie brennen. Eine besondere Stärke, ein besonderes Können an sich zu erkennen, stärke das Selbstbewusstsein und schaffe Motivation für den weiteren schulischen Werdegang, ein späteres Studium oder den direkten Einstieg in den Beruf.

Das Pilotprojekt zur Berufsorientierung von Katrin Eilts und dem Wirtschaftsförderkreis am NIGE geht am Samstag, 27. März, in der Zeit von 9 bis 17 Uhr als Tages-Workshop in die zweite Runde. „An diesem Tag sollen die Schüler noch mehr Klarheit bezüglich ihrer eigenen Persönlichkeit erfahren und somit mehr Grundlagen zur beruflichen Orientierung“, sagt Frank Happe.

Am Ende des Workshops steht jedoch kein konkreter Vorschlag für einen Beruf, sondern ein ganzes Feld an Perspektiven. Dabei kann es auch vorkommen, dass Träume zerplatzen. Das Ergebnis für jeden einzelnen Workshop-Teilnehmer ist also offen, so Eilts und Happe.

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 19.03.2021