Axel Heinze erhält „Silbernen Bären“
Axel Heinze erhält „Silbernen Bären“
VON KLAUS HÄNDEL
Höhepunkt des gestrigen Neujahrsempfangs der Stadt Esens war die Ehrung eines verdienten Bürgers mit dem „Silbernen Bären“ der Stadt. Waren es in den vergangenen drei Jahren Gruppen, die diese höchste Auszeichnung, welche die Stadt Esens zu vergeben hat, überreichte Bürgermeister Haus Wilbers die Figur diesmal an die Einzelperson Axel Heinze.
In mehr als 25 Jahren Mitgliedschaft in den Räten habe er viel für die Entwicklung der Stadt und der Samtgemeinde getan. Doch das habe nach den Richtlinien für die Verleihung nicht berücksichtigt werden dürfen. Ausgezeichnet wurde Axel Heinze für sein ährenamtliches Engagement als Heimatforscher. „In deinem Bestreben, der Nachwelt ihre Landschaft, ihre Heimat näherzubringen, hast du, lieber Axel, mit deinem Engagement gezeigt, in welch einzigartigem Landstrich wir hier lesen dürfen“, betonte Bürgermeister Klaus Wilbers in seiner Laudatio.
Im Frühjahr vergangenen Jahres wurde Axel Heinze das Indigenat der „Ostfriesischen Landschaft“ verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Landschaft vergeben kann und wird Personen verliehen, die sich um Ostfriesland besonders verdient gemacht haben. „In diesem Fall waren es deine Verdienste zur Heimatforschung“, so Wilbers. „Diese Verleihung bestätigt auch unsere Einschätzung zu deinem vielfältigen Engagement, nicht nur für Ostfriesland, sondern insbesondere für unsere Bärenstadt und die Nachbargemeinden.“ Axel Heinze besuchte die Volksschule, in heutigen Begriffen die Hauptschule, und hatte einen Beruf gelernt. Doch schon bald merkte er, dass er mehr wollte. In drei Jahren Abendschule holte er die Mittlere Reife nach. Es folgte das Abitur auf einem Kolleg in zweieinhalb Jahren, was sicherlich auch nicht einfach war. Dann Zivildienst, Heirat und Studium, als er schon Familienvater war. Axel Heinze wollte Lehrer werden. In Esens fand er eine Heimat und am NIGE in den Fächern Geografie und Mathematik eine Stelle. Durch sein Hobby, Pilze sammeln, fand er den Weg in die Natur. Als Geograf begann er, Fakten zu sammeln, bis heute mehr als 30 Jahre lang.
Es nahm für Bürgermeister Klaus Wilbers gestern schon ein wenig Zeit in Anspruch, die Vielzahl der Tätigkeiten und Ehrenämter aufzuzählen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Seit 1972 Mitglied im Nabu, seit 1982 im Heimatverein, Wallheckenkommission, Aufbau des Heimatmuseums in der Peldemühle, Forschungen zur Heimatgeschichte, dazu archäologische Funde im Watt, Dynamik der Ostfriesischen Inseln, Klöster in Esens, Ortschroniken, Pingo-Ruinen, Pflanzen- und Pilzkartierungen für die „Rote Liste“ und mehr. Hinzu kommen viele Publikationen. „Für dieses ehrenamtliche Engagement möchte ich dir im Namen der Stadt Esens meinen tief empfundenen Dank aussprechen“, so Klaus Wilbers.
Axel Heinze selbst habe einmal gesagt, er sammle Fakten, um dieses Land zu verstehen. „Es ist wie ein Puzzle: Je mehr Teile du hast, desto deutlicher wird das Bild und desto besser kannst du Dinge einordnen. Heinze: „Ich war immer ein Esel, um den Karren zu ziehen, aber dann kann man auch die Richtung bestimmen.“
Die Urkunde verlas Stadtdirektor Jürgen Büß. Heinze bescheiden: „So viel habe ich doch gar nicht getan.“