10F wagt Blick hinter die Kulissen
Foto und Text von Anneus Buisman. Es sieht auf der Bühne so leicht aus, welch intensive Probenarbeit aber dahinter steckt, bis ein für die Zuschauer fesselndes Ergebnis herauskommt, das konnte die Klasse 10 F des NIGE jetzt bei Probearbeiten von „Sekretärinnen“ im Wilhelmshavener Theater verfolgen. Auf Einladung von Esens KULTURell, organisiert von Anneus Buisman von den Theaterfreunden Esens und begleitet von ihrem Deutschlehrer und gleichzeitigem Vorsitzenden von Esens KULTURell Thilo Thedinga, waren 26 Schülerinnen und Schüler mit dem Zug nach Wilhelmshaven aufgebrochen.
Auf einer der Probebühnen erlebten sie eine Probe für die musikalische Komödie „Sekretärinnen“, die am 23. Mai auch nach Esens kommt. Akribisch übte Regisseur Stefan Hossfeld mit den Darstellerinnen immer wieder den Ablauf nur einer Szene, bis sie zu seiner Zufriedenheit ausfiel. Auch die Darstellerinnen konnten sich einbringen und machten Vorschläge.
Danach stellte sich Hossfeld, der manchen auch durch eine Rolle in „Rote Rosen“ bekannt ist, den Fragen der Schülerinnen und Schüler. So erfuhren sie, dass die Schauspieler in den sechs Probenwochen an Wochentagen acht, an Sonnabend noch vier Stunden auf der Bühne stehen. Danach wird ein Stück zwanzig bis dreißig Mal an unterschiedlichen Orten, darunter auch Esens, aufgeführt. Manche Schauspieler sind dabei gleichzeitig in drei bis vier Stücken eingesetzt. Auch Fragen der Ausbildung interessierten, die geringe Bezahlung eines Schauspielers wirkte dabei eher abschreckend. Hossfeld selber erzählte, als Regisseur und Schauspieler seinen Traumberuf gefunden zu haben. Das merkte man auch dem Heidenspaß an, mit dem er probte.
Insgesamt beschäftigt die Landesbühne Niedersachsen-Nord rund hundert Personen. Ein Großteil davon hinter der Bühne. Bei einer anschließenden Führung durch den Theaterpädagogen Frank Fuhrmann erlebten die Schülerinnen und Schüler die Arbeiten in Tischlerei, Malwerkstatt und Schneiderei. Beim Gang durch den Fundus hätte man gerne das eine oder andere Teil für die nächste Fete mitnehmen mögen, ein Königinnenkleid vielleicht, ein Schwert, eine poppige Jacke oder einen blutbeschmierten Kopf auf einem Tablett. In welchem Stück hatte man den noch gleich sehen können?
Mit vielen Eindrücken und der Erkenntnis, dass gerade das, was leicht aussieht, viel Disziplin und Mühe erfordert, ging es zurück. Nicht ohne Spannung, wie denn das Endergebnis, dann, wenn es in Esens auf die Bühne der Theodor-Thomas-Halle kommt, aussehen wird.
Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 18.04.2017