EU-Abgeordneter J.Gieseke am NIGE

 

Text und Foto von Katrin von Harten-Wübbena.  „Junge Men­schen für Europapolitik zu begeistern, ist seit dem Brexit wichtiger denn je“, betonte der EU-Abgeordnete Jens Gieseke (CDU/EVP), der ges­tern im Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens zu Gast war. Mit rund 120 Schülern des zehnten Jahr­gangs kam er, nach der Vor­stellung seiner Tätigkeit als Abgeordneter im Europäi­schen Parlament, locker ins Gespräch.

„Was war am 23. Juni 2016″, fragte Gieseke. Die Ju­gendlichen hatten die richti­ge Antwort natürlich parat: „Der Brexit“. An diesem für die Europäische Union (EU) prägenden Ereignis, erklärte der 47-jährige Politiker den jungen Menschen, warum es so wichtig ist, sich aktiv an Europawahlen zu beteiligen. „Ihr wisst ja sicherlich, dass 51,89 Prozent für den Brexit, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, gestimmt haben. Nach der Wahl waren junge Menschen sehr verwundert über das Er­gebnis“, sagte Gieseke. Denn die jungen Briten seien über­wiegend proeuropäisch eingestellt. Europakritische Stimmen kämen eher von äl­teren Menschen. Doch nur rund 35 Prozent von den 18-bis 30-Jährigen gingen 2016 zu dieser Wahl, wie Studien belegten. „Deswegen ist es auch so wichtig, dass ihr wählen geht und über die europäische Zukunft mitbe­stimmt“, appellierte Gieseke, der als Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentli­che Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) und in den Ausschüssen für Landwirtschaft und ländli­che Entwicklung (AGRI) sowie Fischerei (PECH) tätig ist.

Die Schüler zeigten star­kes Interesse an europäischer Politik und stellten verschie­dene Fragen an den Abgeord­neten. Philip Strelow wollte beispielsweise wissen, inwie­fern sich die EU für Barriere­freiheit einsetzt. „Ich bin kör­perlich behindert und habe mit dem Rollstuhl erhebliche Probleme, überall hinzukom­men.“ Ein anderer Schüler fragte nach Giesekes Mei­nung zur Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Zudem interessierte die jun­gen Menschen wie politische Entscheidungen getroffen werden, und ob Lobbyismus dabei eine Rolle spielt.

„Ich finde es toll, dass sich Jens Gieseke Zeit genommen hat. So erfahren unsere Schü­ler aus erster Hand etwas über die EU und die Tätigkeit eines Abgeordneten“, sagte Politiklehrer Thomas Müller. Auch Anja Renken-Abken, Schulleiterin des NIGE, sah einen großen Mehrwert in dem Besuch des Politikers: „Ich denke, dass unsere Schüler nun schon ein Ge­sicht mehr mit Europa ver­binden.“

 

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 26.5.2018

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