NIGE TV zeigt „Astray“ – neben der Spur

astray114„astray – neben der Spur“ heißt der Film, mit dem die NIGE-Film-AG, im Bild Regis­seur Henrik Toepfer und Ka­meramann Rolf   Schapals (stehend v. I.) sowie Marlies Neelke Steinsiek und Gina Renoldi (v. L), am Donners­tag in der Aula der Schule Premiere feiert.

Text und Foto von Klaus Händel (Anzeiger für Harlingerland vom 24.2.2014)

„Endlich! Es ist ge­schafft“, sagt Regisseur Henrik Toepfer, Lehrer am Nieder­sächsischen Internatsgymna­sium Esens, im Raum der Film-AG. „Alle sind froh, dass nun alles im Kasten ist, nach zweieinhalb Jahren Vorlauf­zeit, Dreharbeiten, Schnitt, Ton und Nachbearbeitung.“ Die Rede ist von der jüngsten Produktion der Film-AG, auch bekannt unter dem Namen NIGE-TV, „astray – neben der Spur“. Am Donnerstag, 27. Februar, wird er um 20 Uhr in der Aula des NIGE uraufge­führt. Eine zweite Aufführung folgt Freitag, 28. Februar, zur gleichen Zeit am selben Ort.

„In dem neuen Spielfilm agieren 35 Personen, überwie­gend Schüler des NIGE, aber auch rund zehn Lehrer sowie Eltern von Schülern und Ehe­leute von Kollegen“, erklärt Henrik Toepfer, der sich für die Bereitschaft, eine Rolle zu übernehmen, bedankt. In den Hauptrollen spielen Marlies Neelke Steinsiek, Wilhelm Specht, Gina Renoldi, Wolf­ram Nagel, Michaela Iwan-Leistner und Ingo Tusche. Die Hauptkamera führten Rolf Schapals und Markus Bo­gusch. Für den Ton sorgten André Julius, Maxi Leistner, Rieke Homeyer, Jan Wettstein, Lars Peters, für die Maske An­nika Martin und Rieke Ho­meyer. Für den Schnitt und die Tonbearbeitung zeichnet Rolf Schapals verantwortlich, für die Effekte Markus Bo­gusch. Den Soundtrack zum Film schrieb Mihai Ali Popa, unterstützt von Nils Kempa und der Fachschaft Musik. Das Buch stammt von Henrik Toepfer und der Film-AG. Die Regie führte Henrik Toepfer.

Worum geht es in dem Film? Der Leistungsdruck in unserer  Gesellschaft   nimmt ständig zu – auch bei den Schülern. Turboabitur, das massiv in der Kritik steht, Konkurrenz im internationa­len Vergleich, ein hoher NC bei Immatrikulationsabsich­ten sind nur einige der The­men, die die Gymnasialab­gänger schulpolitisch be­schäftigen. Wie verarbeitet das alles unsere neu heran­wachsende Generation? Häu­fig kommt es dabei auch zu körperlichen Reaktionen.

Marie, Protagonistin in „as­tray – neben der Spur“ („as­tray“ bedeutet hier „verlo­ren“) erfährt kurz vor dem Abitur, dass ihre ständigen Bauchschmerzen, eine erns­tere Ursache haben könnten. Gewebeproben würden erst näheren Aufschluss darüber geben können. Ein gravierender Schock für sie. Wie geht sie damit um? Was macht sie damit?

Natürlich müsste sie erst mal mit ihren Eltern reden. Aber die sind derartig in ihren Berufen eingebunden, der Vater ist Manager einer größeren Firma, die Mutter eine sehr engagierte Juristin,  dass Marie kei­ne Chance hat, mit ihren El­tern über ihre gesundheitli­chen Probleme zu sprechen. Schließlich vertraut sich Ma­rie ihrer Großmutter an. Doch kann sie ihr helfen?

Wie geht eine junge Frau mit einer so angsterregenden Diagnose um? Was zählt jetzt noch? Was wird in diesem Mo­ment wichtig für sie sein? Wie kann es zu einer solchen Krankheit überhaupt kommen? Kann der sich selbst auferlegte Leistungsdruck die Ursache sein? Ist Krankheit die einzige Mög­lichkeit, um auf sich aufmerk­sam zu machen? Entsteht Krankheit etwa im Kopf?

Fragen über Fragen, die der Film aufwirft, aber sicher auch nicht alle beantworten kann. Ein hochbrisantes The­ma wird angesprochen. Der Film deutet eine der Optionen an, wie das ganze Dilemma bei Marie zustande gekom­men ist, und er will zum Nachdenken anregen.

Dahinter stehen zweiein­halb Jahre Projektarbeit, etli­che Drehtage an Wochenen­den, teilweise mit unter­schiedlichen Teams der Film-AG, aber auch die Hilfe ehemaliger AG-Mitglie­der wie Markus Bogusch, der schon über Jahre der AG mit Rat und Tat die Treue hält als auch von dem  Esenser Schauspieler Rolf Schapals, der erst kürzlich sein profes­sionelles Debüt mit dem Film „Destruction of Silence“ hatte. Er übernahm zu einem gro­ßen Teil das Training mit den Laiendarstellern, schaute meist selbst durch die Kamera und gestaltete zusammen mit Regisseur Henrik Toepfer den Schnitt. Für Toepfer ist es eine Art Abschlussfilm, zumindest, was den Spielfilm anbelangt. Seit 1986 produzierte er inner­halb der Film-AG Kurz- und Spielfilme wie „Morgen ist ein neuer Tag“, „Dschamilja“, „Die Leiden des Charly“, „Na­thans Waise“, „Die Eliteschu­le“, „Marienkamp“ und jetzt „astray- neben der Spur“.

Karten im Vorverkauf gibt es in der Cafeteria des NIGE (Hauptgebäude) in der Spar­kasse Esens und der Buch­handlung Fleßner. Ein Trailer steht unter dem Suchbegriff „NIGETV“ im Netz. http://www.youtube.com/watch?v=8nJqfCLb75g&

 

 

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