Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 3.Mai 2013
Statt eines Informationstages wünscht sich das NIGE so genannte Schnuppertage.Die Konkurrenz unter den Universitäten ist groß: Schon seit Jahren erhalte das Niedersächsische Internatsgymnasium Esens (NIGE) Informationsmaterial zur Studienberatung von den Universitäten in Bremen, Hannover, Göttingen, aber auch anderen Standorten bis nach München und aus den Niederlanden, erklärt die Schulleiterin des NIGE, Petra Palenzatis.
„Die Masse unserer Abiturienten studiert in Oldenburg.“ Um sich frühzeitig über die möglichen Studiengänge und die Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg zu informieren, habe die Schule bisher den so genannten Hochschulinformationstag (HIT), ein Tag der offenen Tür, genutzt. „Lieber wäre uns, wenn unsere Schüler in den laufenden Betrieb hineinschnuppern könnten“, so die Rektorin in einem Gespräch mit Uwe Bunjes, Studienberater an der Universität Oldenburg. Auf Initiative von Henning Schultz und Heinz Feldmann, beide Botschafter der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO), war er gestern im NIGE zu Gast, um die Schüler des zehnten Jahrgangs über ein mögliches Studium an der Universität Oldenburg zu informieren.
Die Schüler müssen sich früh entscheiden, um jetzt ihren Studienwünschen entsprechend ihre Schwerpunkte für die weitere schulische Ausbildung in der gymnasialen Oberstufe (Sek II) anwählen zu können. Danach haben sie nur noch zwei Jahre Zeit bis zur Reifeprüfung, so die Schulleiterin, die mit dem Wunsch nach Schnuppertagen an der Uni Oldenburg bei Uwe Bunjes auf offene Ohren trifft. „Wir können nicht garantieren, dass wir künftig regelmäßig in die Schule kommen können. Deshalb ist es auch uns lieber, wenn die Schulklassen zu uns in die Universität kommen.“ Sie lernen dann zwar nicht gleich das ganze Angebot kennen, erhalten aber einen realen Einblick in das Studium, zum Beispiel beim Besuch einer Vorlesung. Alle weiteren Informationen gebe es dann in der Studienberatung oder vorab schon im Internet.
„Die UGO Oldenburg versteht sich als Brücke zwischen Universität und Nordwest-Region“, erklärte Henning Schultz. Anlass, für eine Universität in der Nähe zu werben, sei es, die Studierenden an die Region zu binden. Als ehemaliger Landrat des Landkreises Wittmund erklärte Schultz, dass der Fachkräftemangel auch in der Nordwest-Region stark zunehme.
Gute Berufschancen
Im Umkehrschluss bedeute das aber auch gute Chancen für das spätere Berufsleben, auch und gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. „Wir brauchen Ärzte für unser Krankenhaus, Lehrer für unsere Schulen und gute Ingenieure für unsere verschiedensten Wirtschaftszweige“, nannte Schultz nur einige Beispiele für den Bedarf. Wer in der Nähe studiere, der werde dem ländlichen Raum Ost-Friesland nicht ganz entrissen. „Die Chance, nach dem Studium zurückzukehren, ist bei einem Studium in Oldenburg deutlich größer“, so Schultz.
Einen Überblick über den Universitäts-Standort Oldenburg und die einzelnen Fachbereiche gab Uwe Bunjes anhand einer Power-Point-Präsentation. Anschließend beantwortete er die Fragen der Zehntklässler.
Die Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg ist mit mehr als 10 000 Studierenden, darunter fast 1000 ausländische Studierende aus mehr als 50 Ländern, und mit rund 1800 Beschäftigten eine kulturell und wirtschaftlich bedeutende Impulsgeberin für die Nordwest-Region. Die Forschung der Universität ist durch fächerübergreifende sowie nationale und internationale Kooperation geprägt. Forschungsschwerpunkte seien Informatik, Neurokognition, Psychoakustik und Neurosensorik, Hörforschung, Meeres- und Umweltforschung, Energie- und Halbleiterforschung, Lehr-und Lernforschung, Frauen-und Geschlechterforschung und „eLearning“.
Angesichts dieses Angebots wünscht sich das NIGE Workshops, die Schüler und Wissenschaft in Verbindung bringen. „Eventuell in Form eines Stipendiums für ein Praktikum, in dem Schüler einen Wissenschaftler zeitlich begrenzt bei seiner Forschungsarbeit begleiten“, erklärte Petra Palenzatis. UGO-Botschafter Henning Schultz sagte zu, sich mit Heinz Feldmann dafür einzusetzen. www.uni-oldenburg.de
© Text und Fotos von Klaus Händel