Land investiert in digitale Infrastruktur

Eine optimale digitalen Infrastruktur am NIGE und in den Schulen auf den Ostftriesischen Insel ermöglicht ein optimales Distanzlernen zur Vorbereitung auf die Oberstufe, im Bild eine Videokonferenz Mathematik zwischen dem NIGE und den Inseln Baltrum und Juist. Links: Theo Vienna, Verwaltungsleiter am NIGE, freut sich über eine verbesserte Bild- und Tonqualität. BILD und Text: Klaus Händel

Das „Long Distance Learning“ (Lernen über weite Distanzen) gibt es am Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens (NIGE) schon lange. Ziel war und ist der Austausch mit Schulen in aller Welt, vor allem aber die durch Videokonferenzen unterstützte Vorbereitung der Schüler von den Ostfriesischen Inseln auf die Oberstufe am NIGE. Das erklärten gestern die Leiterin der Schule für Distanzlernen Niedersachsen (SDLN) Barbara Glittenberg, Schulleiterin Anja Renken-Abken und Verwaltungsleiter Theo Vienna in einem Pressegespräch.

Nachdem der heutige niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann die SDLN am 22. November 2012 offiziell eingeweiht hat und die Ausstattung 2005 für Schüler und Eltern, die mal nicht auf der Insel sind, in Teilen ergänzt wurde, ist die eingesetzte Technik und Software in die Jahre gekommen. Um das Distanzlernen am NIGE und in den Schulen auf den Ostfriesischen Inseln für Lehrkräfte und Schüler auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, hat das Kultusministerium 206 000 Euro in die Hand genommen.

„Die Ausschreibung haben wir selbst gemacht“, sagt der zuständige Verwaltungsleiter am NIGE, Theo Vienna. Wie schon bei der Erstausstattung hat die GreenIT GmbH, Osnabrück, den Zuschlag erhalten. Sie habe nicht nur das NIGE, sondern auch alle Inselschulen besucht, um die für alle Beteiligten beste Lösung zu finden. Darüber hinaus übernehme die Firma auch die Betreuung und den Support.

Der Schwerpunkt der Neuausstattung habe zum einen auf größeren und hochauflösenden Bildschirmen, hochwertigen Kameras – beides mindestens nach K-4-Standard – und besseren Mikrofonen gelegen. Zum anderen gebe es neue Software und auch die Handhabbarkeit sollte vereinfacht werden, erklärt Barbara Glittenberg. In ersten Videokonferenzen mit den Inseln in der vergangenen Woche habe sich bereits eine deutliche Verbesserung gezeigt. „Die Qualität in allen Bereichen ist seht gut“, so Glittenberg.

Wesentlicher Grund, das Distanzlernen per Videokonferenz zwischen NIGE und den Inselschulen stetig zu verbessern sei der Vorbereitungsbedarf der Inselschüler auf die Oberstufe am NIGE, erklärt Anja Renken-Abken. Darüber hinaus finden Zeugniskonferenzen, Gesamtkonferenzen und Lehrerfortbildungen per Videokonferenz statt. „Sonst müssten die Lehrer zur Fortbildung aufs Festland, Unterricht würde dann ausfallen.“ „Das ist so nicht erforderlich, auch Fahrt- und Übernachtungskosten entfallen“, ergänzt Theo Vienna.

Alljährlich gibt es eine Inselkonferenz. Eine zentrale Frage lautet dann immer: „Was benötigen die kleinen Inselschulen, die selbst keine Oberstufe vorhalten, ihre Schüler aber bestmöglich auf den Übergang ans NIGE vorbereiten möchten. Besonders betroffen sind Baltrum und Juist mit insgesamt jeweils nur etwa 50 Schülern.

Während alle Inselschulen in den Naturwissenschaften Chemie und Physik per Videokonferenzen beschult werden, gibt es für Baltrum und Juist einen Zusatzunterricht auch in Mathematik. So ging es gestern im Mathematikunterricht von Philipp Landgraf am NIGE, verbunden mit einer Schülerin auf Baltrum und einer Lerngruppe auf Juist, um Bruchzahlen und Anteilsaufgaben. Schnell stellten alle Beteiligten fest: Bild- und Tonqualität haben sich deutlich verbessert.

Nach einem Artikel des Anzeigers für Harlingerland vom 08.09.2020

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